Willich: „Querfeldein“ mit Schummer

Der Bundestagsabgeordnete aus Neersen hat für ein Buch über einen fiktiven Karriere-Politiker das Vorwort geschrieben.

Willich. Es geht um einen Politiker aus dem Kreis Viersen, der sich über Düsseldorf nach Berlin gekämpft hat und da nun sogar die Chance hat, Kanzler zu werden. Dabei verliert er aber die Bodenhaftung. Nicht mehr Familie und Freunde stehen für ihn im Mittelpunkt, sondern die Arbeit. Nein, diese Beschreibung passt nicht auf den Bundestagsabgeordneten für den Kreis Viersen, Uwe Schummer, sondern auf Thomas Koopmann.

Wenn einem spontan zu diesem Namen jetzt nichts einfällt, ist das nicht schlimm. Denn bei dem handelt es sich um den Protagonisten des Romans "Querfeldein", der von zwei Nettetalern, Holger Ucher und Christoph Reichen, geschrieben wurde und nun veröffentlich wird.

Der Neersener Uwe Schummer hat das Vorwort dazu geliefert. Nicht, weil er sich in der Romanfigur gleich wiederfinden konnte, sondern weil er von der Gefahr im Job abzuhaben ganz genau weiß: "Es ist nicht immer einfach, wenn man sich für die große Karriere entscheidet, Familie und Freunde nicht zu vernachlässigen." Vor diesem "Negativ-Trend" müsse man sich schützen. Mit einer 70-Stunden-Woche weiß der Mann, wovon er da redet.

Davon waren auch die beiden Autoren überzeugt: "Wir sind froh, jemanden gefunden zu haben, dessen Leben ein paar Parallelen zum Roman ausweist", erklärt Holger Ucher, für den es schon das zweite Buch ist. Mit seinem Kollegen Christoph Reichen hat er insgesamt 1554 Tage an dem Roman gearbeitet.

Eine lange Zeit, in der beide ihr Ziel nicht aus den Augen verloren haben. Denn gut organisiert ging es ans Werk: "Wir haben uns zusammengesetzt und über Handlungsmöglichkeiten nachgedacht. Vier davon haben wir Freunden vorgelegt. Am Ende war das Votum eindeutig und wir hatten unseren Plot", erklärt Christoph Reichen.

Jede Woche haben sie sich danach zusammengesetzt, das Geschriebene bearbeitet und ergänzt. Ob das immer harmonisch zuging? "Ja", sagt Holger Ucher, "wir haben uns immer friedlich einigen können." Auch über das Ende des Romans kamen sie schnell überein.

Zur Belohnung soll’s jetzt für beide eine Woche zu Uwe Schummer nach Berlin gehen: "So können die beiden das Leben in Berlin jetzt auch leibhaftig miterleben", erklärt der Politiker.

Nebenher planen die beiden Jungautoren auch schon Lesungen. Ganz im Sinne eines "Krimidinners" soll im Juni in der Lobbericher Lüthemühle so zwischen köstlichen Essen der Roman häppchenweise den Gästen gereicht werden. Na dann, guten Appetit beim Lesen!