Willich: Für jede Tonne Altpapier will Gerke spenden

Mit einem Brief an die Bürger hofft der Firmenchef, viele Willicher als Kunden gewinnen zu können.

Willich. Mitte dieser Woche bekommen die Bürger von Alt-Willich Post aus Tönisvorst. Absender ist Müllunternehmer Hermann-Josef Gerke. Anlass des Briefes: Ab Januar will er in Konkurrenz zur Stadt das Willicher Altpapier auf eigene Rechnung einsammeln. Was die Verantwortlichen der Verwaltung ziemlich auf die Palme bringt (die WZ berichtete).

Was wird in dem Brief stehen? "Wir erläutern unser Vorgehen: Pro Gewichtstonne Altpapier werden wir einen Euro für einen guten Zweck in der Stadt Willich spenden", erklärt Gerke.

Die Caritas, die Willicher Tafel und die Leprahilfe sollen so in den Genuss zusätzlicher Förderung kommen. Dadurch hofft Gerke, möglichst viele Hausbesitzer davon überzeugen zu können, seine Grüne Tonne stehen zu lassen. "Außerdem setzen wir auf die Bequemlichkeit der Leute", sagt Gerke.

In 60 bis 65 Prozent der Haushalte hofft er das Altpapier sammeln zu können. Dass die Stadt damit ein Problem hat, kann er nur in Teilen nachvollziehen: "Klar, für sie entstehen Einnahmeverluste beim Altpapierverkauf. Aber wir sammeln das Papier auf eigenes Risiko ein.

Der Stadt entstehen dadurch keine Kosten. Die Firma Alba aber, die ab Januar sammeln will, muss bezahlt werden." Unter dem Strich wäre es laut Gerke für den Bürger sogar günstiger, wenn ab Januar nur sein Unternehmen in Willich sammeln würde.

"Seit 48 Jahren fahren wir in Willich. Die Stadt war immer zufrieden mit uns", hebt der Unternehmer hervor. An der Ausschreibung ab Januar 2009 habe er sich nicht beteiligt, da der Vertrag nur eine Laufzeit von zwei Jahren bekommen sollte. "Das ist uns zu kurz." Seine Mitgesellschafter hätten ihn davon überzeugt, sich darauf nicht einzulassen.

Der Gerke-Brief wird an alle Haushalte gehen. Beigefügt ist eine Antwortkarte. Wer sich damit nicht zurückmeldet, dessen Altpapiertonne wird ab Januar durch die neue Blaue Tonne ersetzt.