Willich: Glänzende Premiere - Publikum biegt sich vor Lachen
Mit dem Schwank „Silberhochzeit“ trifft der Vereinigte Männerchor 1820 ins Schwarze.
Willich. Das Fernglas in der Hand, visiert Jakob Schmitz (Horst Bussenius) einen abgetakelten Weihnachtsbaum. "Verflixt, an Abschnitt B 4 hängen nur noch 16 Nadeln. Am Montag waren es noch 20. Vier sind in der Nacht gefallen." Er setzt das Fernglas ab und betrachtet mit bloßem Auge den kahlen Baum hinter rot-weißem Flatterband.
In diesem Moment platzt seine bessere Hälfte Finchen (Annemie Küppenbender) ins Wohnzimmer. "Mach’ nicht so einen Wind", faucht Jakob sie an. Sie schwebe, kontert sie. "Nimm ein paar Kilo ab, du verursachst zu starke Erschütterungen", entgegnet er, dabei eindeutig kräftiger als Fine.
Der Vereinigte Männerchor 1820 Willich (VMC) feiert seine Premiere des Schwanks "Die Silberhochzeit" oder "Lieber einen Mann, als gar keinen Ärger" von Regina Rösch. Im ausverkauften Kaisersaal Schiffer kommen die Besucher aus dem Lachen nicht mehr raus. Dafür sorgen die verbalen Duelle der Familie Schmitz und des befreundeten Ehepaares Geiger.
Da ist zum einem die Wette der Männer, welcher Weihnachtsbaum bis zum nächsten Heiligen Abend noch die meisten Nadeln aufweisen kann. Irgendwann stellen beide Paare fest (die Männer mit Schrecken, die Frauen mit Freude), dass sie 25 Jahre verheiratet sind: Silberhochzeit!
Lachtränen kullern, als die Männer auf der Bühne überlegen, welche Geschenke sie den Frauen auf preiswerter Ebene machen könnten. Angefangen von Aldi-Unterwäsche für 15,99 Euro bis hin zur Hasen-Stola, gefertigt aus hauseigenen Kaninchen.
Es kommt noch besser. Per Post kündigt sich die reiche Erbtante Tante Edith zur Silberhochzeit an. Schreck für Finchen: Im jahrelangen Briefkontakt hat sie die in den USA lebende Tante über das Leben daheim angelogen. Brüllendes Gelächter im Publikum, als die Vier den Teppich anheben, unter dem Fine alle Lügen des Briefwechsels schriftlich festgehalten hat: Von Butler James über das fiktive Feriendomizil auf Ibiza bis hin zu Sohn Stefan als Zahnarzt, der im wirklichen Leben Schlosser ist. Da hilft nur eins: Wenn die Tante kommt, wird ihr High-Society-Leben vorgegaukelt.
Ein herrlicher Schwank mit Schauspielern, die ihre Rollen nicht nur spielen, sondern leben. Dazu ein Bühnenbild, das eine herrliche Kulisse abgibt: für Ehepaar Schmitz, Sohn Stefan (Michael Atsuki) und Verlobte (Brigitte Schiffer), Freund Maximilian Müller (Manfred Leupers), Ehepaar Geiger (Hans-Joachim und Annelene Makowski) und Tante Edith (Johanna Greis). Fazit: Weiter empfehlen!