Willich: Kinder freuen sich über Kobolde
Am Montag wurden die „Sekesmännekes“ vorgestellt – sowohl als Buch wie auch als Skulptur.
Willich. Wer kennt sie nicht, die Geschichte der Willicher "Sekesmännekes", die der Sage nach auf der Hardt ihr Unwesen trieben? Die Kobolde waren jetzt gleich in mehrfacher Weise im Foyer der Willicher Sparkasse präsent. Zum einen stellte Autor Klaus Lufenberg sein von der Willicher Kolpingsfamilie herausgegebenes Erzähl- und Bilderbuch "Die Sage von den Sekes-Männekes" vor.
Zum anderem hatten der Krefelder Bildhauer Max Müller (64) die Kobolde aus altem Lindenholz geschnitzt und somit lebendig erhalten. Bücher und Skulpturen werden bald den Grundschulen in Alt-Willich als Unterrichtsmaterial übergeben.
Während die geschnitzten Kobolde augenzwinkernd die Präsentation verfolgten, freute sich über die ersten der insgesamt 500 Bücher die Klasse 4c der Willicher Kolpingschule, die mit ihrem Lehrer Georg Pohl gekommen war.
Autor Klaus Laufenberg (62) hatte sich schon zu Zeiten als damaliger Lehrer der Hauptschule in Willich mit den Missetaten der kleinen Kobolde beschäftigt, die der Überlieferung nach sogar den Kirchturm schief gezogen hatten, ehe der Kirchenpatron, der Heilige Pankratius, die Männchen für immer in die Hover Kull verdammte.
An der Hover Kull fand auch Maler und Bildhauer Max Müller sein Material. Dort stand bis zum Oktober 2004 eine etwa 200 Jahre alte Linde, der so genannte "Kruse Boom". Aufgrund des Pilzbefalls musste der Baum gefällt werden.
Dem damaligen Kulturausschuss-Vorsitzenden und "Skulpturen-Papst" in Willich, Hans Kothen (73), ist es zu verdanken, dass der Stamm in wesentlichen Teilen erhalten blieb und daraus unter anderem jetzt die sechs Skulpturen, neben dem Heiligen Pankratius die fünf Kobolde, geschnitzt wurden. Auch die hölzernen Sagengestalten gehen in der kommenden Woche in die vier Alt-Willicher Grundschulen.
Hans Kothen blieb es dann auch vorbehalten, sich gestern in der Willicher Sparkasse vor einem illustren Kreis von Gästen bei all denjenigen zu bedanken, die die Willicher Historie lebendig erhalten hatten. Bei der Kolpingsfamilie hatten sich in erster Linie Peter Walter und Gerd Nünning bei der Herausgabe des Buches verdient gemacht.
"Es war gar nicht so einfach, aus dem angelieferten und pilzbefallenen Holz die Skulpturen zu schnitzen", sagte Max Müller, der damit etwa ein halbes Jahr beschäftigt war. Neben den Skulpturen wurden aus dem ehemaligen "Kruse Boom", der an einem einstigen Siechenhaus stand, auch aus kleineren Ästen kunstvolle gestaltete Steelen angefertigt, die an die Preisträger der Willicher Umwelttage verliehen werden.