Bauprojekt in Willich Kosten für Sanierung von St.-Bernhard-Gymnasium steigen

Schiefbahn · Das St.-Bernhard-Gymnasium soll renoviert werden. Doch die Kosten haben sich fast verdoppelt.

Das Gymansium in Schiefbahn wird saniert. Die Stadtverwaltung stellte nun im Ausschuss für Schule und Bildung weitere Planungsschritte vor. Die treiben die Kosten jedoch in die Höhe.

Das Gymansium in Schiefbahn wird saniert. Die Stadtverwaltung stellte nun im Ausschuss für Schule und Bildung weitere Planungsschritte vor. Die treiben die Kosten jedoch in die Höhe.

Foto: Norbert Prümen

Der Willicher Ausschuss für Schule und Bildung empfiehlt dem Haupt- und Finanzausschuss einstimmig weitere Schritte zur Sanierung der Gebäude im St.- Bernhard-Gymnasium. In der Sitzung legte die Verwaltung die Planungen für die Gebäudeteile „Schule 2 + 3“ vor.

Ein Kernaspekt: Bei den bisherigen Gebäudesanierungen wurden nur wenige Maßnahmen zur Inklusion beziehungsweise Barrierefreiheit berücksichtigt – das muss sich ändern, weil im Stadtprogramm und im Managementteam Inklusion zwischenzeitlich diese Aspekte als Standards festgeschrieben sind. „Diese gilt es, bei Neu- und Anbauten sowie größeren Instandhaltungsmaßnahmen von städtischen Objekten zu berücksichtigen“, so die Verwaltung.

Bezogen auf das St.-Bernhard-Gymnasium heißt das, dass im anstehenden Bauprojekt ein Aufzug zu installieren ist, der alle vier Ebenen der Gebäude barrierefrei erschließt. Für die Verwaltung ist das besonders wichtig, weil in „Schule 2 + 3“ die Schulleitung, die Verwaltung, das Lehrerzimmer sowie weitere Lehrer-Arbeitsplätze untergebracht sind. Außerdem liegen dort 20 Klassenräume. Desweiteren muss die Verkabelung im Gebäude erneuert werden und die Brandschutzbestimmungen sind „immer enger gefasst“ worden. Auch diese Aspekte führen zu erhöhten Kosten, so die Verwaltung. Die Baumaßnahmen sollen gebäudeweise umgesetzt werden – in der jeweiligen Bauzeit (18 bis 24 Monate) sollen die Schülerinnen und Schüler in zwölf Containern unterrichtet werden. Die neuen Planungen führen zu einer fast-Verdoppelung der bisher veranschlagten Kosten, so die Verwaltung: Bisher sind Haushaltsmittel in Höhe von knapp 3,6 Millionen für die Baumaßnahmen im Haushalt veranschlagt. Unter Berücksichtigung der jetzigen Überlegungen wird alles aber um mehr als 3,4 Millionen Euro teurer.

Eine Kernfrage ist es, ob die Container gekauft oder gemietet werden sollen. Die Verwaltung sieht eine „hohe Wahrscheinlichkeit“ darin, dass diese nach dem Ende der Schulsanierung für andere Umbauten an städtischen Verwaltungsgebäuden benötigt werden. Christian Koch (FDP) bemängelte, dass die Verwaltung die zugesagte Folgekostenberechnung doch nicht vorgelegt hatte. Dabei sollten auch Wartungskosten aufgelistet werden – die bei einer Anmietung vom Vermieter zu tragen wären. Diese Kosten wollte er im Fachausschuss sehen. Die Beigeordnete Sarah Bünstorf sagte, dass die Berechnung erst kurzfristig erstellt worden sei. Es sei nicht mehr sinnvoll gewesen, sie in das Ratsinformationssystem hochzuladen. Hendrik Pempelfort (SPD) verwies darauf, dass das ganze Projekt drängt, unter anderem, weil der Brandschutz eine kritische Frage für den Schulbetrieb sei. Er wolle keine Schulschließung riskieren und sich bei der Folgekostenberechnung auf den zuständigen Haupt- und Finanzausschuss verlassen.

St.-Bernhard-Schulleiter Andreas Päßler erklärte, warum das Thema jetzt dränge. Das sei Verzögerungen im städtischen Betrieb Objekt und Wohnungsbau und Planungsänderungen geschuldet. Es seien bereits neue Rettungsausgänge geöffnet worden und im Herbst sollen Brandschutzdecken – deren Material nicht zwecktauglich ist – aus den Räumen entfernt werden. Christoph Tepper (CDU) sagte, Umfang und Notwendigkeit der Baumaßnahme seien unstrittig. Ob die Container gekauft oder gemietet werden, solle der Haupt- und Finanzausschuss entscheiden. Darauf verständigte sich der Ausschuss dann auch