Gestiegene Kosten Eigenbetriebe müssen sparen
Willich · Preissteigerungen, Lieferschwierigkeiten und Co.: Auch die städtischen Eigenbetriebe bleiben von den derzeitigen Problemen nicht verschont. Wieso Bäume bewässern beim Sparen helfen kann.
(djm) Auch die städtischen Eigenbetriebe (Gemeinschaftsbetriebe Willich, Objekt und Wohnungsbau, kurz OWB und der Abwasserbetrieb) sind von den derzeitigen wirtschaftlichen Problemen wie hohen Gas- und Baustoffpreisen oder Lieferverzögerungen betroffen. Im Betriebsausschuss berichteten die Leiterinnen und Leiter der Betriebe über die momentane Situation.
Martina Raymans (Leiterin OWB) sagte, sie stelle Preissteigerungen von derzeit bis zu 15 Prozent fest – und „ein Ende ist nicht absehbar“. Lieferschwierigkeiten der Hersteller bei Fenstern und Heizungen hätten dazu geführt, dass einige Montagen in die Herbstferien verschoben werden mussten.
Toni van Cleef von den Gemeinschaftsbetrieben berichtete ebenfalls über Preissteigerungen und zusätzliche Kosten durch die Erhöhung des Mindestlohns, etwa wenn Arbeiten extern vergeben werden. Er war sehr pessimistisch, was die Entwicklung bis Jahresende betrifft und erwartet für seinen Bereich keine „schwarze 0“ im Wirtschaftsplan 2023.
Marc Ostermann (Abwasserbetrieb) berichtete, dass es in seinem Bereich aufgrund langfristiger Verträge noch fixe Preise gebe. Auch die Gaspreis-Erhöhung wirke sich nicht aus, weil die Pumpstationen mit Strom betrieben werden. Die große Baumaßnahme Alperheide sah er positiv, dank eines Erfolgs bei der Ausschreibung der Arbeit habe man eine Reduzierung der Kosten erreicht.
Willichs Kämmerer Raimund Berg sagte, dass die Stadt in den ersten sechs Monaten des Jahres insgesamt die Hälfte der im investiven Bereich geplanten Maßnahmen umgesetzt habe, „die Kollegen und Kolleginnen haben sehr gut gearbeitet.“
Jens Lenz (CDU) und Franz-Josef Stapel (FDP) hatten Zusatzfragen zu den weiteren Schritten und Maßnahmen in den Betrieben. Der Abwasserbetrieb suche Einsparpotenziale, so Ostermann – etwa über den Einsatz von Photovoltaik-Modulen und die Nutzung der Abwasserwärme. PV-Anlagen seien allerdings oft schwierig, weil die Anlagen (etwa Regenrückhaltebecken) oft sehr verschattet liegen. Van Cleef sagte, dass im Gebäude der Gemeinschaftsbetriebe an der Raumtemperatur gearbeitet werde.
Kämmerer Berg berichtete, dass die Stadt die Freiwillige Feuerwehr gebeten habe, bei der Bewässerung der Bäume zu unterstützen. Auch das spare Kosten, wenn 500 Bäume à 1000 Euro die Hitze gut überständen. Der Klimawandel werde zu Veränderungen beim Winterdienst führen, erwartet er. Angesichts der insgesamt schwierigen Situation sei eine enge Zusammenarbeit von Verwaltung mit Politik notwendig.
Der Technische Beigeordnete Gregor Nachtwey sagte, dass die Stadt andere Bäume anpflanzen werde, die besser mit dem veränderten Klima zurechtkommen. Bezüglich der steigenden Gaspreise wolle die Stadt die Mieter in den städtischen Wohnungen bei finanziellen Problemen „beraten, nicht kündigen“. Stapel lobte das „proaktive“ Handeln der Verwaltung und sicherte konstruktive Mitarbeit der Politik zu.