Willich: „Stolz sein auf das Land“

Mit Deutsch im Grundgesetz hätte Kerim Isik von der Deutsch Türkischen Union kein Problem.

Willich. Die Sprache Deutsch soll im Grundgesetz verankert werden: Der Beschluss der Bundes-CDU wird auch bei der Deutsch Türkischen Union in Willich diskutiert. Wir haben ihren Vorsitzender Kerim Isik gefragt, was er von dem Beschluss hält und in wie weit Deutsch wichtig ist für die Integration.

WZ: Herr Isik, was halten Sie von der Idee, Deutsch im Grundgesetz zu verankern?

Kerim Isik: Ich bin dafür. In anderen Ländern, zum Beispiel in der Türkei, ist das doch auch so. Man sollte stolz sein auf sein Land. Es hilft der Integration, wenn ausländische Mitbürger mehr arbeiten, um Deutsch zu lernen.

Isik: Das ist seine Meinung. Die meisten Mitglieder der Deutsch-Türkischen Union Willich und ich finden dagegen: Wenn es wichtig ist, sollte man es auch schriftlich im Grundgesetz festhalten; mit Worten kann man vieles anstellen.

Isik: Ja, sollte es, und zwar weil wir, wenn wir unsere Muttersprache richtig beherrschen, auch eine Fremdsprache besser lernen können. Türkisch sollte daher genau wie Deutsch als Pflichtfach angeboten werden.

Isik: Deutsch zu lernen ist sehr wichtig für die Integration eines jeden türkisch-stämmigen Mitbürgers. Was nutzt es denn, wenn ich in einem Land lebe, das mich nichts angeht? Um mitbestimmen und mitmachen zu können, muss man Deutsch können. Deutsche und Türken müssen sich gegenseitig besser kennen lernen. Ich meine, die Türken sind zum Teil schon seit 45Jahren hier, und da müssten Deutschen und Türken sich gegenseitig einladen.

Isik: Ja, warum nicht. Türken sollten auch mit auf Schützenfeste gehen oder andere deutsche Brauchtümer pflegen.

Isik: Natürlich kann man nicht einfach eine andere Religion annehmen, aber man kann sich zum Beispiel mal in einer Kirche erkundigen, und schauen, was man gemeinsam hat und zusammen machen kann. Der interreligiöse Dialog ist ganz wichtig.

Isik: Wir laden zum Beispiel Deutsche und Türken zu einem gemeinsam Fastenbrechen ein. Und wir diskutieren auch über Themen wie das Fasten oder das Gebet, die in beiden Religionen wichtig sind.