Wo die Welt zu Ende ist

Der Anrather Erwin Grabars möchte nach Kamtschatka und sucht noch Mitreisende. Fit sollte man sein - wer pingelig ist, kommt nicht in Frage.

Anrath. "Da ist die Welt zu Ende." Dieser Satz ist schnell gesprochen. Erwin Grabars aus Anrath lässt es nicht beim reden: Er will dahin. Dort, wo die Welt tatsächlich zu Ende ist. Nach Kamtschatka. "Wohin bitte?", werden Sie fragen.

Schauen Sie auf die Europa- und Asien-Karte: Gehen Sie über Moskau und dann immer weiter nach rechts, etwa 8000 Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt. Weit hinter der Mongolei stoßen Sie auf eine Halbinsel, nicht mehr so ganz weit weg von Alaska. Elf Flugstunden von Moskau entfernt - der längste Inlandsflug der Welt - steigt man in Petropavlovsk, Hauptstadt der Halbinsel, aus dem Jet.

Später ging’s in den Süden von Kamtschatka. Kontakt mit der Bevölkerung? Außer in der Hauptstadt kaum. Schon mal eine flüchtige Begegnung an heißen Quellen mit russischen Reisenden. Nomaden sah die Gruppe lediglich mal auf eine größere Entfernung.

Er stellt sich den September als Reisemonat vor. Dann gebe es keine Probleme mit Moskitos. Die kleinen Plagegeister können den Urlaub ganz schön vergällen. "Man darf auch nicht pingelig sein", warnt Grabars.

So seien Toilettenhäuschen (natürlich mit Plumpsklo) außerhalb der winzigen Siedlungen sehr selten. Das morgendliche Waschen finde zumeist an einem Bach statt. Und über eine gewisse Fitness müssen die Teilnehmer schon verfügen. Ein Gesundheitscheck beim Arzt sollte sein.

Wie kommt man dazu, in solch entlegene Gegenden der Welt zu reisen? "Das fing bei mir schon früh an", sagt Grabars. Als Elektromeister war er schon in den frühen 70er Jahren in Südamerika unterwegs. Für die Firma AEG auf Montage.

Das Unternehmen hatte eine Niederlassung in Krefeld am Ostwall. Dort war der Mann in verschiedenen Firmengebäuden tätig. Unter anderem arbeitete er im Rathaus an der Elektro-Installation. Heute hat er eine eigene Firma, die Regeltechnik in Sachen Kälte/Wärme/Klima einbaut.

Aus dem Reisen wurde ein größeres Hobby. Grabars war unter anderem in Papua Neuguinea und auch der Mongolei unterwegs. Bedenken vor solchen Zielen? "Manchmal", räumt er ein. "Aber wenn ich dann einmal dort bin, funktioniert alles wunderbar.