Brauchtum in Mettmann Erfolge und Sorgen liegen bei den Aulen dicht beieinander

Mettmann · Auch für 2025 stehen zahlreiche Pläne an. Es gibt aber auch einige Sorgen.

Friedhelm Kückels ist erster Vorsitzender der Aule Mettmanner.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Der erste Vorsitzende der Aule Mettmanner, Friedhelm Kückels, sagt: „Ich schaue mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2024 zurück.“ Da gibt es einerseits viel Positives zu berichten, so Kückels. Die Dauerangebote der Aule Mettmanner wie das Adventsstöndchen, das Bergische Kaffeetrinken im Stadtgeschichtshaus und die Führungen durch die historische Innenstadt würden von den Mettmannerinnen und Mettmannern mit großer Begeisterung an- und wahrgenommen. Zudem entwickle sich die Zusammenarbeit mit der Stadtkonservatorin Dr. Yasmin Renges sehr erfreulich. Und die vor einigen Jahren vorgenommene Umgestaltung der Vereinszeitschrift „Medamana“ erfreue sich eines zunehmenden Zuspruchs.

Aule Mettmanner wünschen sich Fortsetzung von Vortragsreihe

Das 600-jährige Jubiläum der Mettmanner Freiheitrechte hat die Aule Mettmanner zudem veranlasst, zu dem historischen Hintergrund des Jubiläums einen Vortrag zu entwickeln. Kückels selbst hielt Ende November diesen Vortrag in der Stadtbibliothek vor Mitgliedern des dortigen Fördervereins. Das kam allseits gut an, wie Kückels sagt: „Wir wünschen eine Fortsetzung der Vortragsreihe in den Mettmanner Schulen sowie vor interessierten Vereinen und Institutionen.“ Kontakt: friedhelm@kückels.de.

Allerdings ist der Vereinsname „Aule Mettmanner“ nicht nur ein Markenzeichen, sondern auch ein Hinweis auf die Kehrseite der Erfolgsgeschichte. Die Mitgliederzahl sei rückläufig – „vorwiegend altersbedingt“, wie Kückels mitteilt. Dies mache dem Vorstand zunehmend Sorgen. Denn zum einen habe das Ganze eine finanzielle Dimension. Durch den Mitgliederrückgang werde die finanzielle Lage der Aule Mettmanner angespannter. „Wir sehen viele (finanziell) förderungswürdige Projekte in unserem Umfeld – wie etwa bereits erfolgte Baumpflanzung am ehemaligen Königshof, die geplante Skulptur für die historische Straßenbahn auf dem Jubiläumsplatz und die Unterstützung der Initiative Stadtwaldkids.“ Je weniger Beiträge in die Kasse fließen, desto schwieriger werde es, Fördermittel aufzubringen. Am Ende steht etwas, was kein Vereinsvorsitzender besonders gern ankündigt: „Wir werden über eine Beitragsanhebung nachdenken müssen.“

Auf das kommende Jahr angesprochen, fasst es Friedhelm Kückels so zusammen: „Das Feedback von jungen Menschen zu unserem Verein ist zu dünn, obwohl wir uns immer wieder kämpferisch mit dem Begriff ‚Aule‘ in unserem Namen auseinandersetzen. Nur gelegentlich kommt es zu Unterstützungsangeboten von jungen Menschen für unsere Vereinigung. Das Jahr 2025 wird uns viel Arbeit im Zusammenhang mit der Realisierung der Skulptur zur historischen Straßenbahn, mit der Gewinnung von Neumitgliedern, mit dem sorgsamen Umgang mit unseren Finanzen und mit dem Qualitätserhalt unserer Heimatzeitschrift bringen.“

2025 wird der Blotschenmarkt noch einmal auf dem Marktplatz stattfinden. Danach könnte wegen der Sanierungsarbeiten an St. Lambertus ein Umzug auf den Jubiläumsplatz anstehen, sagt Kückels mit Blick auf das traditionelle Grünkohlangebot der Aule Mettmanner: „Damit werden die Versorgungswege vom Stadtgeschichtshaus bis zum Marktstand für uns wesentlich weiter. Außerdem werden unsere erfahrenen Mitstreiter für die Arbeit im und zum Stand älter. In den vergangenen beiden Jahren hat uns die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft beim Betrieb unseres Stands in äußerst lobenswerter Weise unterstützt. Freiwillige Helfer sind uns also zukünftig immer willkommen.“

(dne elk)