Wasserrohrbruch trifft 190 Hausanschlüsse in Metzkausen Erst nach einer Nachtschicht lief das Wasser wieder
Mettmann · Seit mehr als zehn Jahren wird darüber diskutiert, alle Verantwortlichen wissen Bescheid; Das Kanalnetz von Mettmann ist dringend sanierungsbedürftig. Der nächste Wasserrohrbruch traf die Anwohner eiskalt.
(dne) Am Donnerstagnachmittag versiegten rund 190 Hausanschlüsse in Metzkausen. Betroffen waren Anwohner der Stübbenhauser Straße, Helenenweg und Am Kothen. Die Netzgesellschaft der Stadtwerke Düsseldorf startete ihren Notfallplan.
Für die Betroffenen seien Tankwagen mit Trinkwasser bereitgestellt worden. Bei den eisigen Temperaturen wurde das Wasserholen in Eimern zur Tortur. Währenddessen lief die Suche nach dem Leck. Die frostigen Temperaturen und Schneetreiben erschwerten die Fehlersuche. Die Lauschgeräte des Stadtwerke-Störtrupps schlugen schließlich in Höhe des Hauses Stübbenhauser Weg 30 an. Herausforderung: Die Schadensstelle lag drei Meter tief im teilweise gefrorenen Boden.
Deshalb arbeitete der Störtrupp die Nacht hindurch. Damit die Baugrube nicht wieder zusammenfiel und Arbeiter begrub, mussten die Seitenwände sorgfältig abgestützt werden. All das kostete Zeit – am Ende aber war es geschafft: Um 11.20 Uhr am Freitag habe die Versorgung mit Trinkwasser wieder aufgenommen werden können, teilten die Stadtwerke mit. Auch das Aufdrehen des Haupthahnes habe mit Gefühl erfolgen müssen, sagte eine Stadtwerke-Sprecherin. Eine zu schnelle und zu rabiate Inbetriebnahme hätte gleich den nächsten Rohrbruch auslösen können. Die Betroffenen seien durch Aushänge informiert worden.
Seit mehr als zehn Jahren wird über das in die Jahre gekommene, sanierungsbedürftige Kanalnetz im hügeligen Mettmann diskutiert. Ob an der Goethestraße, der Römerstraße oder jetzt zum wiederholten Mal in Metzkausen – die Leitungen müssen dringend auf Vordermann gebracht werden. Bislang wurden nur die akuten Bruchstellen repariert. Wie langwierig eine umfassende Kanalsanierung sein kann, erleben gerade die Anwohner der Goethestraße und die Beschäftigten der Kreisverwaltung, die seit Monaten mit Sperrungen und Umleitungen leben müssen.
Dass es mehr als nur Flickschusterei brauche, um das Kanalnetz der Kreisstadt zu sanieren, hatte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann bereits im Dezember im Rat im Rahmen ihrer Haushaltsrede angekündigt. Für 2025 stehen diverse Maßnahmen bei Entwässerung und auch bei der Straßenunterhaltung auf dem Plan, hat die Verwaltung nun auf Anfrage bestätigt.