2000 Arbeitnehmer protestierten für mehr Geld
2000 Arbeiternehmer ziehen durch die City — und verärgern so manchen Autofahrer.
Mönchengladbach. Trommelschläge und Trillerpfeifen, harsche Kritik an Arbeitgebern, und fluchende Autofahrer, die wegen des Umzugs längere Zeit im Stau steckten. Mehr als 2000 Arbeitnehmer — die meisten aus Gladbacher Betrieben der Metall- und Elektro-Industrie — haben am Dienstagmittag eindrucksvoll für ihre Tarifforderung von 5,5 Prozent mehr Geld demonstriert.
Dabei legten sie die Rheydter Innenstadt lahm. Zwischen staustehenden Pkw-Fahrern und Teilnehmern kam es zu verbalen Entgleisungen, so Passanten. Der Warnstreikzug (ab DGB-Haus, Rheydter Straße, bis zur Kundgebung auf dem Harmonieplatz) stockte immer wieder, weil sich die „IG Metall Jugend“ auf Kreuzungen wie Marienplatz, Gracht/Limitenstraße setzte und ihre Forderungen artikulierte.
IG-Metall-Chef Reimund Strauß sprach von einer „sehr guten Veranstaltung“. Strauß: „Wir können nur dann zu vernünftigen Abschlüssen kommen, wenn wir Bewegung auf der Straße zeigen.“ In den Betrieben laufe es gut, „da wollen wir am Profit teilhaben“, sagte Strauß. Man habe mit dem Warnstreik, der in einigen Betrieben zum Stillstand geführt habe, lange gewartet. 5,5 Prozent bedeuten für einen Facharbeiter mit 2700 Euro brutto knapp 150 Euro brutto monatlich mehr.
Reinhold Schneider, Geschäftsführer der Arbeitgeber-Seite, nannte die Aktion „unnötig und unverantwortlich“. Seiner Ansicht nach stünden die Tarifpartner kurz von einer für beide Seiten tragbaren Einigung.
Arbeitnehmer trugen nicht nur Transparente mit der aktuellen Tarifforderung, sie schoben auch leere Tonnen mit Aufschriften wie „Wir brauchen Arbeitsplätze“. Solidarisch mit den Protestierenden zeigte sich die SPD-Politikern Gülistan Yüksel.
Am Rande der Veranstaltung berichtete ein Gladbacher Azubi, der Chef habe ihm gedroht: „Wenn du mitgehst, hat das Folgen für dich.“