Arbeit: Einstiegshilfe für Azubis
Jugendlichen, die Schwierigkeiten haben, eine Lehrstelle zu finden, könnte eine Qualifizierung auf die Sprünge helfen. Dominik Schuster kam so zu Monforts.
Mönchengladbach. Dominik Schuster hat sich immer realistisch eingeschätzt. Als er beim Einstellungstest zum Zerspanungsmechaniker Probleme hatte, kannte er sein Manko: "Elektro-Technik. Das liegt mir nicht." Doch sofort anschließend verbessert er sich: "Das lag mir nicht." Denn inzwischen hat er einen Ausbildungsplatz bei der Firma Monforts, IGB Fluorkunststoffe, in Giesenkirchen. Er hat sich entwickelt.
Der heute 18-Jährige hatte nach dem Besuch der Hauptschule bei einem Berufskolleg seinen Hauptschulabschluss gemacht und zunächst keine Lehrstelle bekommen. "Meine Chancen waren nicht so gut", sagt er. Im November hatte er auf Empfehlung eines Bekannten und Mitarbeiters der Firma Monforts Einblick in den Beruf bekommen und wollte sich bewerben.
Und er wies den Chef der Firma, Klaus Sasserath, auf die Möglichkeit hin, ihn im Rahmen der Einstellungs-Qualifizierung ein halbes Jahr lang zu beschäftigen. Da hat er gezeigt, was in ihm steckt. Persönliche Eigenschaften, über die weder sein Zeugnis noch der Einstellungstest Auskunft geben. "Er ist pünktlich, zuverlässig, fleißig, zieht mit und engagiert sich", sagt Sasserath. "Dass er noch kein fertiger Zerspanungsmechaniker ist, ist ja auch klar."
Doch auf diesen persönlichen Grundlagen könne man ihn zu einem solchen ausbilden. Die Firma ist zufrieden mit Dominik und Dominik zufrieden mit der Firma. "Das Betriebsklima ist gut, wenn ich etwas nicht weiß, wird mir geholfen." Dass er gern eine Ausbildung zum Mechaniker machen wollte, wusste er schon in der Schule. "Ich habe auch ein Praktikum als Zweirad-Mechaniker gemacht. Das war auch okay."
"Für solche Jugendlichen, die nicht so gute Chancen auf eine Lehrstelle haben, wurde das Programm EQ-Einstiegsqualifizierung aufgelegt", sagt Simone Stuhrmann, Bereichsleiterin bei der Bundesagentur für Arbeit. Ein halbes Jahr lang übernimmt sie die Kosten für das Langzeit-Praktikum, das Dominik Schäfer bei IGB absolviert hat.
192 Euro im Monat und 66 Euro Pauschale zur Sozialversicherung, denn das Praktikum ist eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. "Wir geben den Jugendlichen immer den Tipp, Ausbildungsbetriebe auf diese Maßnahme aufmerksam zu machen", sagt sie. Das ganze läuft über die Berufsberater der Arbeitsagentur, die den entsprechenden Jugendlichen betreuen.