Busse fahren zwei Tage lang nicht

Auch der öffentliche Nahverkehr wird Mittwochund am Donnerstag ganztägig bestreikt.

Foto: Archiv Reichartz

Mönchengladbach. Schlechte Nachrichten für alle, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind: Für Mittwoch und Donnerstag hat Verdi die Busfahrer zum Warnstreik aufgerufen. Der gesamte Schulbus- und Linienverkehr wird an beiden Tagen eingestellt, teilt die NEW mit. Am Donnerstag streiken dann auch Mitarbeiter von Kitas, Stadtverwaltung, Bädern und Gesundheitseinrichtungen.

Verdi will vor der dritten Tarifverhandlungsrunde mit Warnstreiks in ganz NRW den Druck erhöhen. „Wir sind noch lange nicht beieinander. Die Arbeitgeber sperren sich gegen den geforderten Sockelbetrag von 100 Euro mehr für jeden Arbeitnehmer“, rechtfertigt Mechthild Schratz, Geschäftsführerin Verdi Bezirk Linker Niederrhein, den Ausstand — und bittet bei den Bürgern um Verständnis.

„Busfahrer, Erzieherinnen, Pflegekräfte und Müllwerker leisten Arbeit für das Gemeinwohl und verdienen Anerkennung, auch finanziell. Ein Busfahrer zum Beispiel erhält in den ersten vier Jahren 2091 Euro brutto. Das ist zu wenig“, sagt Schratz.

Ab morgen früh fahren für 48 Stunden keine Busse. Am Donnerstag werden zusätzlich fast alle städtischen Kitas bestreikt — Verdi rechnet damit, dass elf Einrichtungen komplett geschlossen bleiben und andere nur eine eingeschränkte Betreuung anbieten können. Einschränkungen wird es bei den Ämtern geben. Vitus-, Schloss- und Stadtbad bleiben geschlossen. Auch die Sozialholding und die LVR-Klinik werden bestreikt, die Pflege der Patienten sei aber gesichert, teilte Verdi mit.

Die Gewerkschaft rechnet damit, dass sich am Donnerstag 1800 Menschen aus Gladbach und Umgebung am Warnstreik beteiligen. Vor einer Woche waren 1600 Angestellte zum Alten Markt gekommen. Dieses Mal fahren die Streikenden zu einer Kundgebung in Duisburg. Morgen bleiben sie auf dem Betriebshof der NEW.

Auch die Gewerkschaft Komba hat ihre Mitglieder für Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen. „Wir hoffen, dieses Mal eine noch größere Resonanz erzielen zu können“, sagt Streikleiter Georg Bartilla. Vergangenen Mittwoch hatten 90 Komba-Mitglieder gestreikt. Betroffen waren vor allem Kindertagesstätten.

„Uns ist bewusst, dass es für berufstätige Eltern schwierig ist, eine alternative Betreuung zu bekommen. Aber die Kollegen in den Kitas haben eine derart hohe Verantwortung für die Kinder, und das muss auch entsprechend honoriert werden“, sagt Bartilla.