"Wir turnen im Sitzen mit Hanteln und Fußgewichten", erklärt Übungsleiterin Brigitte Vieten. Der Erfolg stellt sich rasch ein. "Meine Frau kann jetzt viel flüssiger und sicherer Treppen gehen", stellt Hubert Renner fest, dessen Frau seit zwei Jahren an Demenz erkrankt ist. Aber das Angebot hat noch weitere Vorteile: Es bietet Gelegenheit zu gemeinsamer Aktivität. "Ich wollte gern gemeinsam mit meiner Mutter aktiv werden", sagt Claudia Petri. Ihre Mutter ist 87 Jahre alt, seit drei Jahren demenzkrank und die älteste Teilnehmerin. "Aber sie macht uns allen noch was vor", lacht Brigitte Vieten.

Für Hubert Renner ist die Sportstunde auch Erinnerung an frühere Gemeinsamkeiten. "Wir haben von Jugend an immer viel Sport getrieben", erzählt der 71-Jährige. "Dieses Sportangebot ist für uns jetzt die einzige Möglichkeit, zusammen mit anderen etwas zu tun." Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass Übungsleiterinnen die Demenzkranken anleiten. "So werden auch andere Personen als die Angehörigen von den Kranken als Kontaktpersonen wahrgenommen", erläutert Irene Mäurer von der Alzheimer Gesellschaft Mönchengladbach.

Das gemeinsame Training findet im Eickener Eck im Altenheim Eicken statt. Hier sind auch noch andere Angebote für Demenzkranke angesiedelt: Das Café Quirl ist ein offener Treff für betroffene Familien, der jeden dritten Mittwoch im Monat ab 15.00 Uhr stattfindet. Außerdem gibt es hier die Möglichkeit einer stundenweisen Betreuung Demenzkranken durch qualifizierte Mitarbeiterinnen als besonders niederschwelliges Angebot.