Ausstellung rund um die Fußballerinnen

Die Ausstellung in den Räumen der Musikschule an der Lüpertzender Straße, die von der VHS gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung konzipiert wurde, würdigt auch das Können deutscher Fußballerinnen.

Mönchengladbach. Die Ausstellung der Volkshochschule "Verlacht, verboten und gefeiert: Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland", die bis 24. September zu sehen ist, ist sehr informativ. Sie ist sogar so ausführlich, dass man sich Texte und Bilder am Liebsten als Buch mit aufs Sofa nehmen würde.

Vieles ist aus heutiger Sicht erstaunlich genug. Heute, da der Frauenfußball boomt und allein in Deutschland rund 850.000 Mädchen und Frauen kicken. Spätestens seit die deutsche Frauen-Nationalelf 2007 in China zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft gewann, ist sie zum Aushängeschild des Deutschen Fußballbunds (DFB) geworden, der sich heute schon freut, die Frauen-WM 2011 in seinem Land ausrichten zu dürfen.

Bis 1970 hatte der DFB das anders gesehen. Frauenfußball war verboten. Der DFB drohte Berlin und seine Stadien zu boykottieren, wenn dort die inoffizielle Europameisterschaft der Damen stattfinden würde. Spielerinnen, die außerhalb des DFB antraten, mussten sich auf dem Weg zum Feld bespucken lassen. Herta-Star Uwe Witt wird zitiert, dass er die Scheidung einreichen wolle, würde seine Frau Fußball spielen.

Die Ausstellung in den Räumen der Musikschule an der Lüpertzender Straße, die von der VHS gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung konzipiert wurde, würdigt auch die Anfänge im England des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Zeigt, dass man sich wunderte, warum Frauen nicht spielen können, und zugleich, in welcher Kleidung sie es sollten: hochgeschnürt und langberockt. Fotos offenbaren die Kraft ihres Spiels, so sie die Lady ablegen und Männerkleidung tragen durften. Eine Neigung, die in der Weimarer Republik auf fruchtbaren Boden fiel, doch der Ideologie der Nazis zuwiderlief.

Die Ausstellung würdigt auch das Können deutscher Fußballerinnen. 1981 fuhren die damaligen Deutschen Meisterinnen aus Bergisch Gladbach zur WM nach Taiwan, weil es kein National-Team gab - sie gewannen. Der Durchbruch kam 1989 mit dem EM-Sieg in Deutschland.