Wo landet „Tante Ju“?
Eines der letzten Flugzeug dieser Art soll in Mönchengladbach stehen. Die Wirtschaftsförderung hofft auf Fördermittel.
Mönchengladbach. "Wäre Hugo Junkers in Amerika geboren, hätte er die Bedeutung eines Henry Ford." Bernd Huckenbeck vom Verein der Freunde historischer Luftfahrzeuge kann sich für die Idee erwärmen, dass eines seiner letzten flugfähigen Ju 52-Flugzeuge ausgerechnet in der Heimatstadt seines Erbauers landen soll.
Noch gehört das Exemplar dem Verein. Doch 2012 soll die "Tante Ju", die zu 90 Prozent aus Originalbauteilen besteht und 1949 in Spanien gefertigt wurde, aus dem Verkehr gezogen werden. Damit eine der berühmtesten Erfindungen des Rheydter Forschers, Unternehmers und Erfinders der Öffentlichkeit erhalten bleiben kann, will die Stadt Mönchengladbach sie als touristisches Highlight präsentieren.
Dafür ist ein Vermarktungs- und Eventkonzept entworfen und ein Antrag auf Fördergelder beim Ziel-2-Programm-Erlebnis NRW gestellt worden. Die Stadt will für die "Tante Ju" eine Halle mit Eventcharakter bauen und die Marketing-Gesellschaft Mönchengladbach MGMG soll als mögliche Betreiberin der Veranstaltungslocation fungieren.
Die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG) hat als Ideengeber eine Projektskizze eingereicht und hofft auf vier Millionen Euro aus einem Gesamtfördertopf von 50 Millionen Euro. Damit wäre eine 80-prozentige Förderung des Vorhabens gewährleistet. Die Stadt stellt das Grundstück und Eigenmittel zur Verfügung. "Natürlich hat der Standort Rheydt für uns Präferenzen", sagt Ulrich Schückhaus, WFMG-Geschäftsführer.
Doch noch sind andere mögliche repräsentative Stellen, etwa der Nordpark, im Rennen. Georg Weber vom Architektenbüro Hillekamp und Weber hat einen möglichen architektonischen Rahmen an zwei Standorten in Rheydt für die Ju entworfen. Ein neues Zuhause mit teils gläserner Fassade könnte "Tante Ju" etwa auf dem Marktplatz Rheydt finden.
Als andere Möglichkeit wird die Brachfläche an der Mühlenstraße vor dem Spindelparkhaus erwogen. Die Skizze sei kostenlos und ehrenamtlich erstellt worden. Auf jeden Fall werde es für das potenzielle Bauvorhaben noch eine öffentliche Ausschreibung geben, betont Schückhaus.