Stadt betont: Gebete bedürfen einer Erlaubnis zur Sondernutzung

„Einladung zum Paradies“ hat am Montag einen Antrag gestellt. Der Sprecher der Bürgerinitiative wurde festgenommen.

Mönchengladbach. Die Gebete der dem Verein "Einladung ins Paradies" nahe stehenden Muslime auf dem Eickener Marktplatz bedürfen einer Erlaubnis zur Sondernutzung. Nach großer Verwirrung am vergangenen Wochenende hat die Stadt das am Montag betont. Demnach waren die Gebete am Freitag-, Samstag- und Sonntagabend nach 22 Uhr nicht genehmigte Veranstaltungen.

Der Anwalt des Vereins "Einladung zum Paradies" habe dann gestern einen Antrag für Sondernutzung gestellt, so ein Stadtsprecher. Er betrifft Gebete gestern, heute und morgen Abend sowie ein Mittagsgebet am kommenden Freitag von 14 bis 17 Uhr.

Der Sprecher der Bürgerinitiative gegen die von dem Verein geplante Islamschule, Wilfried Schultz, hatte nach eigenen Angaben am Sonntag versucht, Polizeibeamte zu bewegen, die Versammlung der Muslime auf dem Eickener Marktplatz aufzulösen, da sie nicht genehmigt sei.

Im weiteren Verlauf der Gespräche mit Anwohnern sei er von einem Beamten aufgefordert worden, sich auszuweisen. Der Vorwurf seitens des Polizisten sei gewesen, dass er eine Beamtin als "Mimose" bezeichnet habe. Das bestreitet Schultz. Weil er keinen Ausweis dabei gehabt habe, sei er festgenommen worden, "obwohl mich die Beamten als Sprecher der Initiative kennen".

Ein Polizeisprecher bestätigte gestern die vorübergehende Festnahme, um die Personalien festzustellen. Zu den Hintergründen könne er "wegen der laufenden Ermittlungen" nichts sagen. Schultz habe erst kurz vor Erreichen der Wache das Angebot gemacht, die Papiere aus der Wohnung holen zu lassen. Vorher habe er nur seinen Nachnamen nennen wollen.

Jurist Schultz hat Anzeige erstattet und will Schadenersatzansprüche prüfen.