Erzieherinnen besorgt wegen Kita-Prüfung
Die Mitarbeiterinnen städtischer Einrichtungen befürchten schlechtere Bezahlung. Grund ist eine Idee der FDP. Die will aber „nicht an die Tarife ’ran“.
Mönchengladbach. Mitarbeiterinnen der städtischen Kindertagesstätten und Gewerkschafter sind gleichermaßen aufgeschreckt. Sie befürchten, dass sich die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Erzieherinnen ändern soll. Grund für die Sorgen ist eine Idee der FDP-Fraktion, die städtischen Kitas eventuell auszugliedern.
Noch steht ein entsprechender Antrag der Ampel-Koalition aus FDP, SPD und Bündnis-Grünen, die die Mehrheit im Stadtrat hat, gar nicht auf der Tagesordnung. Aber die Gerüchteküche sorgt für Aufregung. Und so hat die zuständige Gewerkschaft Verdi jetzt alle Mitarbeiterinnen eingeladen - auch um zu prüfen, wie mögliche Proteste aussehen könnten.
"Es ist einfach die Befürchtung bei allen da, dass der Hintergrund ist, dass an der Bezahlung gedreht werden soll", sagt Sabine Uhlenkott von Verdi Gladbach. Dabei passe der Verdienst "schon jetzt hinten und vorne nicht".
Anno Jansen-Winkeln, Fraktionsvorsitzender der FDP, sagte auf Anfrage der WZ: "Es geht hier nicht um eine Privatisierung. Wir verkaufen nichts. Und wir wollen nicht an die Tarife ’ran."
Die Verwaltung solle einfach prüfen, ob die Kindertagesstätten womöglich in "einer kleineren Einheit als im Verwaltungsapparat besser aufgestellt sind". Ob als Eigenbetrieb, GmbH "oder was auch immer". Andere Kommunen und Träger täten das. Man sei aber in allem ergebnisoffen.
"Wenn die Verwaltung sagt, das ist nicht sinnvoll, dann tun wir es nicht." Es gebe keine konkreten Pläne. Der Untersuchungs-Antrag soll im November durch die Ausschüsse und dann dem Stadtrat vorgelegt werden.
Sabine Uhlenkott gibt bei allen möglichen Veränderungen, die es für die Kitas geben könnte, zu bedenken, dass sich die Bedingungen für das Personal nicht verschlechtern dürften. "Es gibt schon jetzt in diesem Bereich einen Fachkräftemangel. Es wird auch für Mönchengladbach zunehmend schwieriger werden, noch qualifizierte Leute zu finden."