Der Kampf um die Parkplätze

In einer Versammlung ging es um das Parken am Bethesda. Neue Regelung ist noch nicht amtlich.

Mönchengladbach. Wunschlos glücklich waren die Anwohner der Ludwig-Weber-Straße und der Straße Am Steinberg am Ende der Bürgerversammlung nicht. Gegen den Vorschlag der Verwaltung, auf beiden Straßen Parkplätze ausschließlich für Anwohner einzurichten, sprach sich allerdings keiner der Anwesenden aus.

„Es ist nicht optimal, aber besser als nichts“, erklärte einer der Betroffenen. Eine Mutter von vier Kindern fand es „Klasse“, dass was passiert. „Jetzt besteht zumindest die Möglichkeit, einen Stellplatz zu finden, wenn ich vom Einkaufen komme. Die Chance hatte ich bisher nicht“, so die Anwohnerin vom Steinberg.

Die Unzufriedenheit über die Parksituation rund um das Bethesda hat eine längere Geschichte. Die Anwohner beklagen, dass besonders tagsüber beide Straßen von Dauerparkern besetzt sind, so dass für sie eine Stelle kaum zu finden sei. „Die meisten von uns haben keine Garage“, so ein Hausbesitzer, der Am Steinberg wohnt.

Bereits 2000 wurde das Problem von der Politik besprochen. Es folgte als erste Lösung eine Parkscheiben-Regelung. Sie brachte keine Besserung am Krankenhaus. Im Mai 2011 wurde die Verwaltung beauftragt, ein Parkraumkonzept zu entwickeln.

„Mit der heutigen Versammlung lösen wir unser Versprechen ein, Ihnen eine Lösung vorzuschlagen“, sagte Reinhold Schiffers (SPD). Der Bezirksvorsteher Nord hatte die Betroffenen zur Diskussion in die Pflegeschule des Bethesda eingeladen. Stadt-Ordnungsamtsleiter Reinhold Gerhards informierte, wie die Regelung aussehen könnte.

An der Ludwig-Weber-Straße sollen zwischen den Hausnummern 4 bis 13 und 16 bis 32 insgesamt 32 Plätze als Anwohnerparkbereich ausgewiesen werden. Am Steinberg soll es 17 Flächen geben und zwar zwischen den Hausnummern 5 bis 17 und 20 bis 34.

Zickzack-Linien rechts und links der Garageneinfahrten Am Steinberg würden das Zuparken verhindern. Zurzeit gibt es insgesamt 187 Parkplätze an beiden Straßen und 113 Pkw-Besitzer.

Um die Areale zu nutzen, können Anwohner mit Hauptwohnsitz Ausweise beantragen, die gestaffelt in einem Zeitraum von sechs Monaten bis zu drei Jahren gültig sind. Für ein Jahr Parkberechtigung sind 30 Euro fällig. Die Stadt kostet das Einrichten der Plätze 5000 Euro. Die Bezirksvertretung Nord kann in der Sitzung am 14. September, 17 Uhr, Rathaus Abtei, das Projekt beschließen. „Sollte sich herausstellen, dass der Parkraum auch danach nicht ausreicht, können wir flexibel mehr Plätze für Anwohner ausweisen“, sagte Gerhards.

Betroffene befürchten, dass ihre Plätze dennoch von Fremdparkern genutzt werden. „Wir werden besonders in den ersten Wochen intensiv kontrollieren, um die neue Regelung ins Bewusstsein zu bekommen“, versprach Gerhards. 15 Euro kostet das Falschparken, wer länger steht, kann auch abgeschleppt werden.

Die Forderung, die Parkplätze am Krankenhaus zu bewirtschaften, ist für Gerhards „nicht sinnvoll: Das würde nur zu einer Verdrängung des Problems auf die angrenzenden Straßen führen.“

Die Anwohner erhalten nach Einrichten der Plätze ein Schreiben von der Stadt. Bewohnerausweise können im Bürgerservice, Fliethstraße, und im Ordnungsamt (Hauptstraße in Rheydt) beantragt werden.