ECE: Kaffee und ein paar Häppchen – war’s das?

Der Projektentwickler, der in der City eine Großgalerie plant, hat nach Braunschweig eingeladen – das löst Diskussionen aus.

Mönchengladbach. Die mächtige ECE, die in der Gladbacher Innenstadt einen großen Einkaufstempel plant, hat Politiker und Verwaltungsleute für den 4. September nach Braunschweig eingeladen. Dort haben die Hamburger mit den Schlossarkaden ein Shopping-Center am Rande der Innenstadt errichtet. Und das sollen sich die Gladbacher anschauen, "um dann im Bilde zu sein".

Während die CDU mit "neun bis 15 Leuten" anreisen will, reagiert Polit-Partner FDP auf den ECE-Brief reserviert. "Ich persönlich fahre nicht, ich denke, keiner aus der Fraktion fährt", sagt Vorsitzender Anno Jansen-Winkeln. Entschieden sei das aber noch nicht. Der Liberale hält nichts davon, "wenn ECE gerade jetzt, wo wir in der Planungsphase sind, seine Schoko-Seiten zeigt".

Für die SPD sagt Lothar Beine: "Das wird keine Lustreise, wenn es morgens um 6 Uhr nach Niedersachsen losgeht." Er habe grundsätzlich keine Bedenken, wolle aber erst nach dem 5. August sagen, wer von der SPD den Tagestrip auf sich nimmt. Dann hat die SPD-Fraktion wieder getagt. Beine wie Jansen-Winkeln kennen bereits den ECE-Tempel in Braunschweig.

"Dankend" abgelehnt haben mittlerweile die Bündnis-Grünen und die Freie Wählergemeinschaft, FWG. Wer von der Stadtverwaltung in den Bus steigt, ist noch unklar. Der derzeit verreiste Stadt-Beigeordnete Helmut Hormes bekam offenbar eine persönliche Einladung.

Folglich läuft alles auf eine Dienstreise hinaus. Buskosten und Tagegelder (nach dem Dienstreiserecht) für die Teilnehmer müssten folglich aus der Stadtkasse bezahlt werden.

Geeinigt habe man sich inzwischen mit den Betreibern der neben dem 100-Millionen-Projekt gelegenen Theatergalerie zwischen Hindenburg- und Steinmetzstraße. Die Vereinbarung zwischen ECE und der Ziag, einer Immobiliengesellschaft des Bauunternehmens Züblin, sieht eine Anbindung von ECE-Shopping-Center und Theatergalerie vor. Auch an den Schnittstellen zwischen Großprojekt und Galerie gebe es jetzt keine Probleme mehr.

Zuvor waren sich ECE und C&A einig geworden. Beide werden im Bereich der Viersener Straße "verknüpft" - die Straße fällt weg. Das wiederum löst vielfache Kritik aus.

Gladbachs "neue Mitte" soll 2010/2011 zwischen dem jetzigen Alttheater an der Hindenburgstraße über die Steinmetzstraße - sie wird in einen Tunnel verlegt - bis zum Finanzamt Kleiststraße eröffnet werden. Zuletzt war von einer Verkaufsfläche von 25 600 Quadratmetern die Rede.

Der Gladbacher Einzelhandel dringt weiterhin auf maximal 20 000 Quadratmeter. Mehr sei zuviel.