Fußball: Aufsteigerin an der Pfeife - Isabelle Herrmann ist die jüngste Schiedsrichterin in der Zweiten Liga.

Isabelle Herrmann ist erst 19 Jahre alt.

<strong>Mönchengladbach. Den DFB-Lehrgang in Mainz Anfang Juli hat sie erfolgreich absolviert, nun ist sie eine von insgesamt 25 Schiedsrichterinnen in der Zweiten Frauen-Bundesliga: Isabelle Herrmann. Die 19-jährige Abiturientin ist Mönchengladbachs einzige und landesweit die jüngste Unparteiische, die es in das Fußball-Unterhaus geschafft hat. Beim Fußballverband Niederrhein gilt sie schon als eine echte Senkrechtstarterin und Aufsteigerin an der Pfeife. Acht Jahre kickte Isabelle als Mittelfeldspielerin bei Blau-Weiß Meer und DJK Giesenkirchen, ehe sie durch eine Verletzung beim Schulsport "umschwenkte". Dem runden Leder verbunden, wollte die Rheydterin "etwas Reizvolles machen, wo man mehr laufen kann".

Isabelle ließ bisher vor allem Männer nach ihrer Pfeife tanzen

So entschied sich die junge Gladbacherin Anfang des vergangenen Jahres, eine Karriere als Schiedsrichterin zu beginnen. Seitdem tanzten vornehmlich die männlichen Fußballer in der Kreis- oder Bezirksliga nach ihrer Pfeife. Nur ein einziges Frauen-Verbandsligaspiel leitete sie dagegen bisher. Das war aber kein Grund beim Schiedsrichter-Ausschuss, Isabelle nicht für höhere Aufgaben bei den Fußballerinnen zu nominieren. Die stets unter Beobachtung stehenden Merkmale wie Persönlichkeit und Laufvermögen gaben schließlich neben der sehr guten Regelkunde den Ausschlag für die Entscheidung.

Bis zum Saisonstart in der Zweiten Frauen-Bundesliga Mitte August trainiert die Abiturientin, die in ihrer Freizeit gerne auf der Trompete den Ton angibt, nach eigenen Angaben fleißig. So sammelt sie Spielpraxis unter anderem bei zahlreichen Freundschaftsspielen in der Region.

Schiedsrichter 79 915 Schiedsrichter sind nach aktuellen Zahlen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gemeldet, 2126 davon sind weibliche Unparteiische. Der Fußballverband Niederrhein (FVN) verfügt über knapp 3400 Schiedsrichter. Eine Liste mit Schiedsrichterinnen gibt es erst seit 1991.