Einsatz für die Ärmsten der Armen

Organisation: Ärzte leisten Hilfe im Krisengebiet und werben um Krankenschwestern und Doktoren.

Mönchengladbach. "Die Leistung dieser Menschen kann man gar nicht hoch genug bewerten. Schließlich riskieren die Ärzte oft ihr Leben", erklärt Christian Anger, Chefarzt des evangelischen Krankenhauses Bethesda, nach dem Vortrag eines Kollegen.

Denn Bernhard Turner hat den Schritt vor zwei Jahren gewagt und ist mit der Organisation Ärzte ohne Grenzen für ein halbes Jahr nach Uganda in Afrika gereist, um dort in einem Flüchtlingslager zu arbeiten. "Viele Patienten sind aufgrund der Missstände dort verstorben und ich habe sehr viele kranke und unterernährte Kinder gesehen", erklärt der Arzt für Kinderheilkunde. Die Sterberate habe damals bei fünf Menschen am Tag gelegen, in Deutschland sei dagegen ein Schnitt von 0,3 Verstorbenen pro Tag normal.

Bereut hat er seine Entscheidung nicht. "Natürlich gab es auch kritische Situationen, in denen ich mich nach Hause gewünscht habe, und es ist auch frustrierend, wenn man erkennt, dass man auch dort an seine Grenzen stößt und die Ursachen für das Leid nicht ändern kann", erklärt Turner. "Doch ich habe viel gelernt und durfte viele tolle Menschen kennen gelernt."

Mit seinem Vortrag im Krankenhaus Bethesda will er Kollegen dazu motivieren, den Schritt ins Ausland zu wagen. Dabei sind vor allem Fragen wie die Sicherheitsvorkehrungen, die Wasserversorgung und der Gefahrengrad von Interesse. "Ich könnte mir dennoch vorstellen, diesen Schritt in nächster Zeit zu wagen", erklärt eine Krankenschwester des Bethesda schließlich. "Natürlich habe ich auch Angst. Dennoch denke ich, dass ich in Krisengebieten helfen kann und möchte einfach versuchen meinen Beitrag zu leisten."