Ausbildung gesucht

Schulabgänger: In Gladbach sind Hunderte junger Menschen ohne Lehrstelle.

Mönchengladbach. Der junge Mann, er ist gerade einmal 17 Jahre alt, ist verzweifelt. Über 50 Mal hat er sich um einen Ausbildungsplatz in Gladbach und der näheren Umgebung beworben - immer kam eine Absage. Nun sitzt er, den Tränen nahe, wieder der Beraterin der Agentur für Arbeit gegenüber und weiß einfach nicht mehr weiter: "Was soll ich denn nur machen?"

Doch weiterhin bestehen Missverhältnisse zwischen unbesetzten Stellen und unversorgten Bewerbern, so etwa im Bereich Verkäufer (58 zu 80) oder Chemikanten (37 zu 0). Die Ursachen reichen von mangelndem Interesse am jeweiligen Berufsbild bis zur mangelnden Qualifizierung. Und nicht alle Schulabgänger gehen, so die Arge, mit viel Elan und Realismus an die Sache ran.

"Jugendliche engen sich oft ein, es ist dann ein schwieriges Unterfangen, alternative Berufswünsche zu entwickeln", erklärt Teamleiterin Rina Chatterjee. Zu den "Top 5" der Berufswünsche zählen Einzelhandels und Bürokaufleute.

Für die Integration der unvermittelten Bewerber gibt es unter anderem "Last minute"-Aktionen an Tagen der offenen Tür sowie berufsvorbereitende Maßnahmen. "Wenn man wirklich will, gibt es immer Alternativen", sagt Rina Chatterjee. Der nächste wichtige Ausbildungs-Stichtag für die Agentur ist der 30. September.

Zahlen Neben den Infos zur aktuellen Ausbildungslage hat die Arbeitsagentur auch den Arbeitsmarktreport für August veröffentlicht. Nach diesem sind 17 450 Männer und Frauen in Mönchengladbach arbeitslos gemeldet (Quote: 13,2). Im gesamten Zuständigkeitsbereich mit Rhein-Kreis Neuss gibt es einen Rückgang von 3,3 Prozent zum Juli; 12,6 Prozent weniger sind es als vor einem Jahr. Gladbach hat die höchste Quote im Bezirk.