Elite-Polizei hebt Drogenring aus
SEK nimmt zeitgleich an drei Orten in der Stadt fünf Männer fest. Einer von ihnen gehört zu den Hells Angels.
Szenen wie im Film auf der Hindenburgstraße: Elitekräfte des SEK stoppen zusammen mit dem Mönchengladbacher Einsatztrupp einen Wagen im fließenden Verkehr, schlagen eine Scheibe ein und ziehen einen Mann aus dem Fahrzeug. Zeitgleich gibt es im Stadtgebiet vier weitere Festnahmen. Auch dort sind Spezialeinsatzkräfte beteiligt, denn alle festgenommenen Männer, darunter ein Hells-Angels-Rocker, sind als gewalttätig bekannt.
Jürgen Lützen, Polizeisprecher
Nach langwierigen Ermittlungen ist es der Polizei Mönchengladbach am Mittwoch gelungen, fünf Männer festzunehmen, die alle im Verdacht stehen, einen schwunghaften Handel mit verschiedenen Drogen zu betreiben. Gegen 14 Uhr wurde nicht nur ein Mann auf der Hindenburgstraße festgenommen. Für drei weitere Männer klickten die Handschellen in Eicken, wo sie getrennt voneinander zu Fuß unterwegs waren. Zudem wurde ein Tatverdächtiger aus einer Wohnung an der Krefelder Straße geholt. Dieser Mann, der zur Rockergruppe Hells Angels gehört, war vor einem Jahr an gleicher Stelle von SEK-Kräften festgenommen worden.
Insgesamt stellten die Ermittler am Mittwoch 3,5 Kilo Marihuana und drei Kilo Amphetamine sicher. „Sämtliche Drogen waren für den Mönchengladbacher Straßenverkauf bestimmt“, sagt Polizeisprecher Jürgen Lützen. Der Erlös sei aber nicht für die Rockerszene vorgesehen gewesen. Der Hells Angel habe den Drogenhandel „quasi als Privatunternehmer“ betrieben.
Als der Rocker vor einem Jahr bei einer Razzia festgenommen wurde, soll es unter anderem um die Bedrohung eines Offenburger Autohändlers gegangen sein. Für den Einsatz damals war die Essener Polizei verantwortlich, die im Fall eines ermordeten Hells Angel ermittelte und dabei auf einen Betrugsfall in Zusammenhang mit Luxuskarossen stieß.
Bei den am Mittwoch festgenommenen Männern fanden die Einsatzkräfte bei den Durchsuchungen Baseballschläger und Messer. Die fünf Männer im Alter von 22, 22, 35, 42 und 59 Jahren sind der Polizei größtenteils einschlägig bekannt — die meisten wegen Drogendelikten. Sie wurden gestern dem Richter vorgeführt, der wegen der Vorbelastung der Männer Untersuchungshaft anordnete.