Seelöwe-Sitzung stellt Rekord auf

Zum ersten Mal gastierten die Narren im Theater am Nordpark — und knackten mit 1000 Gästen die Bestmarke.

Mönchengladbach. Mit ihrem „Kölsche Jung“ hat die Kölner Kultband Brings einen Hit gelandet, der die Jecken im ganzen Rheinland in Hochstimmung versetzt. Nun kamen die Kölschrocker zur großen Seelöwe-Sitzung der KG Wenkbülle ins Theater im Nordpark. Natürlich war der Hit der Höhepunkt des Abends und 1000 Jecken im Publikum sangen lautstark mit.

Zuvor feierten die Wenkbülle eine fast fünfstündige Sitzung, deren Premiere in neuen Räumen ein Erfolg war. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens wegen Borussias Heimspiel kamen die Narren pünktlich zum Sitzungsbeginn an und ein Chaos blieb aus. Die Sitzung, die früher in der Kaiser-Friedrich-Halle stattfand, kam bei den Jecken bestens an. Auch das Prinzenpaar zeigte sich begeistert. „Ich kann die Wenkbülle nur beglückwünschen. Die neuen Räume sind toll und so viele Gäste zu haben, das ist sensationell“, lobte Prinz Peter I. die Wenkbülle. Niersia Janie war vom Publikum angetan: „Hier sieht man richtig, wie viel Mühe sich die Leute bei ihren Kostümen geben.“

Die Tollitäten eröffneten die Seelöwe-Sitzung. Zunächst sorgten die völlig durchgeknallten Rentner Willi und Ernst für viele Lacher und rockten als Verschnitt von AC/DC die Bühne. „Es gibt Leute, die haben 1000 Freunde bei Facebook. Wenn die sterben, kommt aber niemand zur Beerdigung, weil die vergessen haben, zu posten, dass sie tot sind“, sagte Ernst.

Die Dröpkes versetzten den Saal anschließend mit Covermusik das erste Mal in Partylaune und Comedian Markus Krebs brachte einige trockene Witze. Hochkarätig wurde die Seelöwe-Sitzung beim Auftritt von Bruce Kapusta. Der Trötenclown wählte einen Tisch im Publikum als seine Bühne und spielte im Konfettiregen bekannte Karnevalslieder, die jeder sofort mitsingen konnte. Künstlerisch hochwertig faszinierte er die Jecken, die bei den ruhigen Liedern statt Feuerzeugen die Taschenlampen ihrer Smartphones zum Leuchten brachten.

Leicht kurios war der Beginn des Auftritts von Redner Guido Cantz. Während der Literat ihn noch suchte, hatte sich Cantz bereits ohne Einmarsch auf die Bühne geschlichen. „Wenn wir frech sind, dann kütt dat vun Hätze“, erklärte er und verriet, dass seine Heimatstadt Porz eine Abkürzung für „Populäres osteuropäisches Reiseziel“ sei. Beim Auftritt des Tanzcorps „Fidele Sandhasen“ Oberlar flogen anschließend die Mariechen quer über die Bühne und es gab Hebungen bis in die dritte Etage.

Als die Räuber die Bühne betraten, kam das Publikum endgültig in Partylaune. Mit ihren bekannten Liedern sorgte die Formation dafür, dass die Jecken auf die Stühle kletterten. Als sie ihren Sessionshit „Dat is Heimat“ anstimmten, herrschte im Theater im Nordpark Gänsehautatmosphäre. Auf den grandiosen Auftritt setzten die Wenkbülle noch einen drauf. Die Kölschrocker von Brings sind nur ganz selten in Mönchengladbach zu sehen und so brachte ihre Show den Saal zum Kochen. Bei jedem Lied sang das Publikum mit und ließ die Gruppe danach kaum von der Bühne.