Entscheidung über Standort der Gesamtschule vertagt

Beschluss soll erst mit den Haushaltsberatungen für 2015 gefasst werden. Schüler und Lehrer protestierten.

Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach. Nach rund zweieinhalbstündiger Diskussion waren die Beteiligten nicht viel schlauer als vorher.

Der Schulausschuss entschied am Mittwochabend, dass der Ort der dauerhaften Unterbringung der Gesamtschule Stadtmitte erst im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2015 beschlossen wird, die voraussichtlich im November beginnen werden.

„Zünglein an der Waage“ für diese Entscheidung war die FWG. Sie verhalf dem entsprechenden gemeinsamen Antrag von CDU und FDP zu einer Mehrheit von 10:9 Stimmen.

Zuvor war die FWG von ihrem eigenen Antrag abgerückt, der forderte, die Gesamtschule Stadtmitte komplett an der Aachener Straße zu belassen. „Wir wollen die Diskussion aber nicht auf dem Rücken der Kinder und Lehrer austragen und ziehen den Antrag deshalb zurück“, sagte FWG-Sprecherin Angelika Schürings.

SPD und Grüne sprachen sich für den Vorschlag der Verwaltung aus, der vorsieht, dass die Gesamtschule Stadtmitte und die Geschwister-Scholl-Realschule ihre Standorte tauschen. Dagegen hatten vor dem Rathaus Rheydt Schüler und Lehrer der Realschule protestiert.

CDU und FDP waren auch nicht bereit, einem Kompromiss zuzustimmen. Die SPD hatte vorgeschlagen, die Entscheidung auf die nächste Sitzung des Schulausschusses in rund zwei Wochen zu verschieben. „14 Tage ändern nichts an unserer Einstellung“, sagte FDP-Sprecherin Nicole Finger.

Einig waren sich alle Fraktionen nur darin, dass am derzeitigen Standort der Gesamtschule — Aachener Straße 179 — für das kommende Schuljahr Container aufgestellt werden, um den kurzfristigen Platzbedarf sicherstellen zu können.

In der Diskussion, die 150 Schüler und Lehrer auf der Besuchertribüne verfolgten, beharrten die Fraktionen auf ihren bereits bekannten Positionen. SPD und Grüne wollten eine schnelle Entscheidung für den Schultausch, um Klarheit für Schüler und Lehrer zu schaffen.

SPD-Fraktionschef Lothar Beine nannte den Verwaltungsvorschlag „entscheidungsreif“ und bezüglich der Finanzierung „sehr gut“. Nach seiner Einschätzung sei ein Schultausch rund eine Million Euro billiger als die notwendige Renovierung der Gebäude an der Aachener Straße 52, die die Schule alternativ in Zukunft mit nutzen könnte.

CDU und FDP wollten diese Einschätzung nicht teilen. Beide Lösungen seien in etwa gleich teuer, aber die finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt noch nicht abzuschätzen.

Deshalb müsse man die Beratungen für 2015 abwarten. Der beschlossene Antrag von CDU und FDP sieht auch vor, dass die Verwaltung den vom Architekturbüro Schrammen ins Gespräch gebrachten Neubau weiter prüft.