Frühjahrsausstellung ist abgesagt

Für das kommende Jahr hatte der Veranstalter extra ein neues Konzept erarbeitet. Doch das Interesse möglicher Aussteller blieb zu gering.

Das Schild kündet von der ersten Ausstellung überhaupt und druckt den Satz ab: „Eine echte Sensation für die ganze Familie.“ Das Plakat stammt aus dem Jahr 1976 und beschreibt, was ab 1977 mehr als 30 Jahre lang insgesamt mehr als eine Million Menschen auf die Krall’sche Wiese und später in den Nordpark gelockt hat: die Frühjahrsausstellung. Erfunden und viele Jahre veranstaltet haben sie die Brüder Klaus und Michael Schroeren. Letzterer sitzt heute noch für die CDU im Rat. Nicht nur für ihn wird die Nachricht der Parkplatzgesellschaft Nordpark (PPG) eine Überraschung sein: Es gibt keine Frühjahrsausstellung mehr.

Lothar Backes, Geschäftsführer des Veranstalters PPG

„Es wurden viel Arbeit, Kreativität und viele neue Ideen in das neue Konzept gesteckt. Leider hat es nicht gereicht, um genügend Aussteller zu begeistern“, heißt es in einer Erklärung der PPG-Nordpark als Veranstalter.

Zwar hält sich auch PPG-Geschäftsführer Lothar Backes an den Leitspruch „Sag’ niemals nie!“. Doch nachdem alle Bemühungen gescheitert sind, genügend Aussteller für eine Messe im kommenden Jahr zu finden, ist es fraglich, ob diese Anstrengungen überhaupt noch einmal unternommen werden. „30 Aussteller hatten ihre Teilnahme bis zum Stichtag Ende Oktober zugesagt. 90 aber hätten wir mindestens gebraucht“, sagt Backes. Damit die Stadt — die PPG gehört ihr und Borussia — nicht auf den Kosten sitzenbleibt, zog die PPG die Notbremse. Backes: „Es ist schade. Wir waren von der Neuausrichtung sehr überzeugt.“

Die PPG hatte mit der Mönchengladbacher Marketing-Gesellschaft (MGMG) und unterstützt von der Hochschule Niederrhein ein neues Konzept erarbeitet. Es sollte zehn Themenwelten geben, etwa „Bauen, Renovieren & Energie“ und „Kochen & Genießen“. Ein Tag des Handwerks, ein Tag der Schulen und ein Tag der Gesundheit sollten inhaltliche Akzente setzen.

Die Aussteller sollten sich in sechs großen Hallen präsentieren. Doch schon bald waren die Ausstellungsmacher ernüchtert. Denn viele potenzielle Aussteller winkten ab, als die PPG das Angebot an sie herantrug. „Es ist wohl so, dass Verbrauchermärkte in dieser Form in die Jahre gekommen sind. Viele Aussteller wollen sich nicht mehr neun Tage lang binden lassen. Sie besuchen lieber andere Veranstaltungen“, sagt MGMG-Geschäftsführer Peter Schlipköter.