"Wer so ein Geschäft führt, muss da mit seinem ganzen Herzblut dran hängen. Aber ich muss auch sehen, ob das ganze noch wirtschaftlich ist", sagt Olaf Pauly. Auch wenn er inzwischen wieder Gewinn mache, habe die Konkurrenz durch die Discounter und das Internet ein Bleiben an der Gracht nicht mehr möglich gemacht. "Darum habe ich lange nach Alternativen gesucht", so Pauly, der dazu auch Gespräche mit der Gladbacher Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFMG geführt habe. "Doch alles, was die mir angeboten haben, war viel zu groß. Sogar in einen ausgedienten Aldi-Laden in der Gladbacher Oberstadt wollten die mich stecken."

An die Politik habe er sich diesmal gar nicht erst gewandt. "Ich bin so enttäuscht worden, als wir unser Geschäft an der Bismarckstraße aufgegeben haben", sagt er. Damals habe er Anno Jansen-Winkeln (FDP) angeschrieben und um Hilfe gebeten. "Doch der hat sich nicht gemeldet." Das tat Bürgermeister Michael Schroeren (CDU). "Hilfe kam aber auch nicht", erinnert sich Pauly.

Inzwischen hat er seinen Mietvertrag für die Geschäftsräume an der Gracht gekündigt. "Darum habe ich schon eine Reihe von Bewerbungen geschrieben. Mal sehen, was passiert", sagt der studierte Betriebswirt. Sein Traum wäre es immer noch, ein eigenes Geschäft in Gladbach zu führen. "Wenn man mir die richtige Immobilie anbietet, bin ich dabei."

Ab heute 9 Uhr beginnt der Räumungsverkauf an der Gracht 3 mit Rabatten bis zu 80 Prozent.