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Zuschüsse: Europa zahlt für die Tagesmutter

Ein Sozialfonds unterstützt Eltern, die sich nach dem Erziehungsurlaub zum Beispiel eine Tagesmutter nicht alleine leisten können. Im hiesigen Fördertopf ist noch Geld.

Mönchengladbach. Der Erziehungsurlaub ist vorbei, ein Gehalt alleine reicht nicht, keine Oma die auf den kleinen André aufpassen könnte: So sieht in Kurzform Diana Sämanns Leben aus, als sie zufällig von einem Förderprogramm erfährt und ihr Glück kaum fassen kann. Europa zahlt für Mönchengladbacher Familien. Es gibt Zuschüsse für die Kinderbetreuung.

"Ich musste aus finanziellen Gründen wieder arbeiten gehen, aber ich wusste nicht wie wegen der Betreuung für meinen Sohn. Ich bin so froh, dass ich diese Möglichkeit gefunden habe", sagt die 27-jährige Krankenschwester. Seit Juni vergangengenen Jahres arbeitet Diana Sämann am Bethesda Teilzeit, während ihr mittlerweile 19 Monate alter Sohn André von der Tagesmutter versorgt wird.

Im Mai war die junge Frau vorstellig geworden beim Verein "Kinder, Kinder", der die regionalen Fördermittel des Programms "Kinderbetreuung U 3" im Auftrag der Regionalagentur Mittlerer Niederrhein, einer von 16 Beratungs- und Informationseinrichtungen des Landes NRW, verteilt.

"U 3" bedeutet, dass Eltern von Mädchen und Jungen unter drei Jahren finanziell unterstützt werden, damit sie einen Weg zurück in die Arbeitswelt finden. Bei der Suche nach einer Tagesmutter half der 27-Jährigen und ihrem Mann Michael (28), der seine Brötchen als Fachinformatiker verdient, das Jugendamt. "Es gibt ja keine Kindergartenplätze für Kinder unter einem Jahr", berichtet die Mönchengladbacherin, "und bis drei Jahre wird es auch schwer."

Deshalb hat das NRW-Arbeitsministerium für das "U 3"-Programm die europäischen Mittel bereitgestellt. "Es ist als Übergang geplant, so lange wie die Kommunen es noch nicht schaffen, entsprechende Betreuungsplätze in ausreichendem Maß anzubieten", erläutert Helena Schütz vom Verein "Kinder Kinder" die Hintergründe.

Die Erste Vorsitzende des Vereins hat, was das angeht, eine gute Nachricht. Denn entgegen aller Erwartungen können Eltern auch weiterhin Zuschüsse zur Kinderbetreuung beantragen. Zunächst war man davon ausgegangen, dass Anträge bis zum 31. Dezember eingegangen sein mussten, um berücksichtigt zu werden.

Doch das ist nun nicht der Fall. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres werden weiter Zuschüsse gezahlt, egal wann der Antrag gestellt wird. Wer sich beeilt, kann noch in den Genuss von bis zu elf Monaten Unterstützung kommen, bis der Fördertopf leer ist.

390 000 Euro hat die Regionalagentur Mittlerer Niederrhein vom 1. August 2005 bis zum Ende dieses Jahres insgesamt zur Verfügung gehabt beziehungsweise an den beauftragten sozialen Verein weitergeben können. Für Mönchengladbach und Umgebung ist der Fördertopf auch gut gefüllt, weil viele Agenturen nichts beantragten.

"Kinderbetreuung U 3" ist ein "Instrument der Arbeitspolitik", so heißt es beim NRW-Arbeitsministerium über die Initiative im Rahmen eines von der EU kofinanzierten Programms. Sie soll Eltern zurück in den Arbeitsmarkt bringen.

Zuschuss: Es gibt für Väter und Mütter, die ihre Beschäftigung durch Rückkehr aus oder innerhalb der Elternzeit wieder aufnehmen, Zuschüsse zur Betreuung für ein Kind unter drei Jahren.

Neuregelung: Bisher gab es nur Zuschüsse, wenn es sich um eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder um eine Beschäftigung in einem Beamtenverhältnis handelte. Seit 1. August 2006 gibt es eine Neuregelung: Auch Selbstständige können das Programm nutzen und Eltern, die nicht mehr ausschließlich beim selben Arbeitgeber neu beginnen.

Förderhöhe: Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der notwendigen Ausgaben der Kinderbetreuung, höchstens aber 2,50 Euro pro Betreuungsstunde und höchstens 5000 Euro pro Kind und Jahr. Der Zuschuss wird längstens bis zu zwölf Monate und bis 31. Dezember 2007 gezahlt.

Bei Fragen: Der Verein "Kinder, Kinder" hat die organisatorische Abwicklung des Landesprogramms übernommen: Piwipperstraße 19, 41539 Dormagen, Ruf 02133 / 400 242, E-Mail: kinder.kinder@ish.de, Internet: www.kinderkinder.net.