Gutachter für Luxus- und Spar-Gräber

Hauptausschuss: Experten fragen auch, ob sich die hoch verschuldete Stadt weiterhin die feine Adresse Bunter Garten leisten kann.

Mönchengladbach. Um die Einnahmen in der defizitären Friedhofs-Sparte zu verbessern, schlägt ein Gutachter das vor: Für Grabflächen in zentralgrünen Parkzonen sollten höhere Gebühren verlangt werden als für solche in Randbereichen. Außerdem müsse sich die Politik fragen, ob sich die mit fast einer Milliarde Euro verschuldete Stadt weiterhin den Bunten Garten leisten könne, habe Gladbach doch vergleichsweise mehr Grün als andere große Kommunen. Die Stadt gebe mit rund neun Millionen Euro/Jahr überdurchschnittlich viel für ihre Grünflächen aus.

All das und mehr steht in einem Gutachten der Büros Ramboll und BDO. Es wurde gegen den Willen von Opposition und OB Norbert Bude (SPD) von CDU/FDP in Auftrag gegeben. Dabei ging es darum, wie das Amt 60 der Stadtverwaltung (Fachbereich Ingenieurbüro und Baubetrieb) kostengünstiger arbeiten kann. Zu dem Bereich mit über 500 Mitarbeitern gehören u.a. Straßen-, Hochbau, aber auch Friedhöfe, Grün-Unterhaltung, Straßenbeleuchtung usw..

Grundsätzlich sprechen die Gutachter davon, dass "60" effizient arbeitet. Bei jährlich 55 Millionen Euro Personal- und Sachkosten könnten 3,2 Millionen Euro/Jahr eingespart werden. So monieren sie die teure Straßenbeleuchtung als Folge eines Vertrages mit der NVV AG. Würde die Stadt per Eigenleistung leuchten, koste das nicht mehr 4,2, sondern 1,5 Millionen Euro weniger.

Zudem soll der Fachbereich 60 "ausgelagert" werden. Als Eigenbetrieb mit neuem Werksleiter und womöglich neuem Firmen-Domizil im Nordpark. Der Personalrat der Stadtverwaltung ist skeptisch, fürchtet mittelfristig Stellenabbau und Privatisierung.

Nun muss die Politik entscheiden, was von Ramboll/BDO verwirklicht wird. Die kassieren für ihre Arbeit ein Honorar von gut 150000 Euro.