Holter Kreisel mit Stiefel

Nach vier Jahren hat die KG Immer lustig die Installation „Weltschutz“ verwirklicht. Eingeweiht wird sie im Mai.

Mönchengladbach. Was lange währt, wird endlich gut: Dieses Sprichwort wird Mitgliedern der Holter Karnevalsgesellschaft Immer lustig in den Sinn kommen, wenn sie am Kreisverkehr der Immelmannstraße und Hehnerholt vorbei fahren.

Denn dass die Holter sich an dieser Stelle jetzt über ein Kunstwerk des Architekten Jürgen Kronen freuen können, haben sie allein der Ausdauer der Jecken um ihren Vorsitzenden Günter Claßen zu verdanken.

Seit vier Wochen steht die Installation "Weltschutz" für Verkehrsteilnehmer sichtbar mitten im Kreisverkehr. "Für mich ist es ein Stück Heimat", so interpretiert der Holter Künstler sein Werk. Auf vier schmalen Säulen steht jeweils ein Segment aus Edelstahl.

In etwa sieben Metern Höhe umrahmt die Weltkugel die Krone eines Baumes, der mitten in der leicht erhöhten Fläche des Kreisverkehrs steht. Am Boden markieren Pflanzen die Länder. Deutlich erkennbar der italienische Stiefel und Skandinavien. "Jetzt fehlen noch die Meere, die aus blauem Recycling-Glas in Harz gegossen werden", sagt Immer-lustig-Chef Claßen.

Vor vier Jahren stellte Georg Burkhard in der Bezirksvertretung zum ersten Mal den Antrag, den Holter Kreisverkehr künstlerisch zu verschönern: "Wir haben das Kunstwerk ausgestellt, und 90 Prozent der Holter fanden die Idee gut", sagt der SPD-Politiker.

Als die Stadt ablehnte, übernahmen die Karnevalisten die Initiative und erklärten sich bereit, für Sponsoren zu sorgen: "Ein Weg mit vielen Hindernissen bis zum Ziel", sagt Claßen.

Zunächst sollten die Initiatoren für die Stadt einen Vertrag unterzeichnen, der so lang und kompliziert war, "dass wir einen Rechtsanwalt gebraucht hätten", sagt der Vorsitzende. Erst 2007 kam ein neuer Vertrag. "Aber jetzt waren unsere Sponsoren weg", so Claßen.

Das "Netzwerk Karneval" hat schließlich so gut gehalten, dass der Plan für ein Kunstwerk aber doch umgesetzt werden konnte. Im Herbst 2008 wurde schließlich mit der Arbeit begonnen. "Wir hoffen, dass wir im April fertig sind", sagt Claßen. Mehr als 5.000 Euro haben die Karnevalisten aus eigener Tasche bezahlt: "Unser Dankeschön an die Holter."