Mönchengladbach. Ob mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, diversen Sachleistungen - Gladbachs Tafel hat im zurückliegenden Jahr etwa 70.000 Personen versorgt. "Wöchentlich werden rund 1.400 Menschen durch uns satt", sagt Jürgen Kirchner von der Vereinigung, auf die immer mehr Bedürftige angewiesen sind. Hauptsächlich Hartz-IV-Empfänger.
Was nicht nur Kirchner bedrückt: Etwa ein Drittel der Wochen-"Kunden" sind Kinder und Jugendliche. Tendenz weiter stark steigend. Wie groß der Zulauf mittlerweile ist, verdeutlichen auch diese Zahlen: Gab die Tafel 2002 noch insgesamt 32.894 Rationen aus, waren es im vergangenen Jahr bereits 71.552. Das sind fast 15.000 mehr als 2007.
Kinder, die ohne Frühstück die Schulbank drücken, Kinder, die kein warmes Mittagessen bekommen, das sei heutzutage leider viel zu oft der Fall, bedauert Kirchner.
Deshalb eine eigene Kindertafel anzubieten, das hält das Vereinsmitglied für nicht möglich. "Wir machen das indirekt, indem wir Familien versorgen."
Etwa 37 Prozent der Versorgten sind Paare bzw. Alleinerziehende mit einem Kind oder mehreren.
Außerdem beliefern die Fahrer der vier Tafel-Fahrzeuge - drei mit Kühlung - vier Förderschulen, das Jugendhaus am Steinberg und den Bund der kinderreichen Familien (Hensenweg). Mit dem Brot, der Wurst, der Milch, dem Gemüse usw. wird dann ein Frühstück bzw. eine Mahlzeit für die jungen Armen zubereitet.
Ohne die tonnenschweren Spenden von Supermärkten, Kaufhäusern, Firmen, Personen etc. sei das gefragte Engagement der Tafel mit ihren 110 Mitgliedern um die Vorsitzende Monika Bartsch überhaupt nicht möglich.
Das geht so weit, dass Firmen den Sprit für die Autos spendieren. Mit ihnen werden die Lebensmittel geholt und beispielsweise zum Laden der Tafel am Fleenerweg in Lürrip gebracht.
Der ist mittwochs, freitags und samstags, jeweils 14 bis 17 Uhr, geöffnet. Fast immer bildet sich vorher eine lange Schlange.
Kirchner: "Bedient werden Hartz-IV-Empfänger und die, die eine Bescheinigung des Sozialamtes haben."
Selbstbedienung ist nicht möglich.