Horst-Festival: Länger, größer, teurer
Womöglich müssen Besucher erstmals Eintritt zahlen.
Mönchengladbach. Eine Größe bleibt bestehen, eine andere könnte jedoch der Vergangenheit angehören: Das Horst-Festival wird zwar auch in diesem Jahr auf dem Platz der Republik unter freiem Himmel stattfinden. Bei der vierten Auflage des Mönchengladbacher Events vom 13. bis zum 15. Juli müssen die Zuschauer jedoch wahrscheinlich erstmals Eintritt zahlen.
Dieser Umstand liegt in den verschärften Sicherheitsanforderungen für Veranstalter nach dem Love-Parade-Unglück in Duisburg begründet: „Viele Festivals stehen deshalb vor dem Aus. Diese Lösung ist für uns bis jetzt die einzige Chance, mit Horst wieder an den Start zu gehen“, erklärt Oliver Leonards vom Verein Horst.
Allein 25 000 Euro müssen die Veranstalter bei einem von 100 000 auf 150 000 Euro gestiegenen Gesamtbudget für Maßnahmen wie Sicherheitspersonal oder Zäune aufbringen. Wenn sich nicht noch weitere Sponsoren finden, könnte eine Eintrittskarte für alle ab 16 Jahren maximal drei Euro kosten. Für das Organisationsteam ist dies eine negative Veränderung.
Andere Neuheiten beweisen dagegen den Aufwärtstrend: Das Horst-Festival ist seit seiner Premiere 2009 stetig gewachsen. Über 16 000 Besucher zog die Veranstaltung im vorigen Jahr an. Dabei mussten teilweise bis zu 1000 Horst-Fans am Tag abgewiesen werden: „Diesmal haben wir die Kapazität von 5000 auf 8000 Zuschauer erhöht“, sagt Sebastian Feldkeller vom Organisationsteam. Neu ist auch ein dritter Veranstaltungstag. Los geht es diesmal schon freitags um 17 Uhr. „Ein glückliches Näschen zur richtigen Zeit“, bewies das Organisationsteam mit dem Engagement von Kraftklub und Cro als Top-Acts. Die Headliner des Festivals sind mittlerweile zu Kultbands aufgestiegen: „Damit wird der Sonntag zu einem echten Bonbon“, so Oliver Leonards.
Horst ist nicht nur Publikumsliebling, sondern auch bei heimischen und internationalen Bands beliebt. Über 100 haben sich seit dem 1. März schon beworben. Für alle, die noch dabei sein wollen, beginnt jetzt die heiße Bewerbungsphase: „Wir suchen alles“, betont Organisatorin Ulla Heinrich. Egal ob Jung oder Alt — jeder hat die Chance, sich zu präsentieren. Mitmachen können Rapper, Blues-Formationen, Rockbands oder Metal-Musiker. Auch für Theatervorführungen und Lesungen bietet das Festival ein Podium. Anmeldeschluss ist der 14. April. Was noch neu ist: „Wer will, kann sich erstmals auch Online bewerben“, sagt Ulla Heinrich. Im Netz gibt’s auch alle anderen Infos. jfg