Hotel und doch nicht Hotel

macher & märkte „Freiraum statt Hotel“ lautet das Konzept für das neue Haus. Hier heißen Gäste nur Bewohner. Die Zielgruppe sind vor allem Mitarbeiter von Firmen.

Mönchengladbach. Das erste Appartement-Hotel-und-doch-nicht-Hotel der Stadt eröffnet im nächsten Monat in Hockstein an der Klusenstraße 1. Boardinghouse heißt das auf Englisch und meint ein neues Wohnkonzept: "Wir nennen uns auf keinen Fall Hotel. Denn es ist ein Angebot an Langzeitbewohner, die mehr als ein paar Tage außerhalb ihrer eigenen Wohnung leben, sich aber dennoch wie zu Hause fühlen möchten", erklärt der künftige Chef des Hauses Arndt Lambertz, "das ist in vielen deutschen und europäischen Großstädten ein fester Bestandteil der Hotellandschaft."

Zur Zielgruppe eines Boardinghouses gehören beispielsweise Mitarbeiter von Firmen, die lediglich für einige Wochen oder Monate in einer anderen Stadt arbeiten und leben. Häufig mieten sich auch Firmen selbst in ein Boardinghouse ein und bringen Mitarbeiter sowie Gäste in den Appartements unter. Die Übernachtungskosten sinken so im Vergleich zu einem klassischen Hotel um bis zu 50 Prozent.

Derzeit werkeln noch die Handwerker im ehemaligen "Hansa Hotel", aber am 1. März wird das etwas andere Hotel eröffnet. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, erwarten die Bewohner in Hockstein statt normaler Hotelzimmer 39 eingerichtete Appartements in Größen zwischen 20 und 45 Quadratmetern mit eigener Küche.

"Freiraum statt Hotel" nennt das Betreiber-Unternehmen das Konzept und sich auch gleich selbst so. "Wir haben keine Gäste, sondern Bewohner, die bei uns nicht nur übernachten, sondern leben und ein Stück freien Privatraum vorfinden", sagt der 36-jährige Lambertz, der mit seiner Frau den von zwei festen Mitarbeitern unterstützten Familienbetrieb leiten wird und erstmals in diesem Bereich tätig ist.

Jedes Appartement hat eine Klingel, einen Briefkasten, einen Stellplatz in der hauseigenen Tiefgarage, einen kabellosen Zugang ins Internet und es besteht die Möglichkeit zu waschen. Das Konzept geht so weit, dass zum Beispiel der Zettel vom Pizza-Service am Kühlschrank hängt oder kostenlos Räder bereitgestellt werden. Auf den aus herkömmlichen Hotels gewohnten Service, wie Zimmerreinigung oder Frühstück, müssen die Bewohner nicht verzichten. Die Monatsmiete startet bei 700 Euro.