IG Metall: Der Neue für 15000 Mitglieder
Gewerkschafter Reimund Strauß folgt auf Friedel Coenen.
Mönchengladbach. Vor Ort präsent bleiben und für die Mitglieder direkt ansprechbar sein - darauf legt der neue Chef der Mönchengladbacher IG Metall, Reimund Strauß (50), "größten Wert". Der hauptamtliche Funktionär folgt dem langjährigen 1.Bevollmächtigten, Friedel Coenen.
Der 61-Jährige nutzt die Altersteilzeit und wird am Montag festlich verabschiedet. Strauß weiß, dass es schwierig für ihn sein wird, die "riesengroße Füße" Coenens auszufüllen. Das meint der Metaller im doppelten Sinn. Zum einen habe Coenen "so viel Bedeutendes" bewirkt, zum anderen hat der Mann - er ist fast zwei Meter groß - von Natur aus große Treter.
Strauß ist von den 100 Delegierten aus den angeschlossenen Betrieben der Metall-, Elektro- und Textilindustrie in Gladbach, Viersen und Erkelenz zum Nachfolger gewählt worden. Sein Stellvertreter und damit 2. Bevollmächtigter wurde Udo Heß, Betriebsratsvorsitzender beim Rheydter Kabelproduzenten Nexans.
Die IG Metall vertritt rund 15000 Mitglieder - deutlich weniger als noch vor Jahren. Strauß’ Erklärung zu diesem Schwund: "Der Organisationsgrad in den Betrieben ist weiterhin hoch, aber die Firmen haben teilweise sehr deutlich Personal abgebaut. Man denke da nur an Schlafhorst."
Eine Fusion mit der IG Metall Krefeld scheint vom Tisch, aber die Kooperation zwischen Gladbach und Krefeld beispielsweise bei der Weiterbildung der Betriebsräte oder die Betreuung der Handwerksbetriebe werde forciert. Folglich können Strauß & Co. auch weiterhin an der Rheydter Straße 328, dem DGB-Haus mit dem größten Mieter IG Metall, Präsenz zeigen.
Für Coenen gibt Gladbachs IG Metall am kommenden Montag, 30. Juni, ab 11 Uhr im Wanloer Rittergut Wildenrath einen Empfang.