Kleine Forscher entdecken die Wissenschaft spielerisch

Kita-Kinder und Grundschüler trafen sich zum gemeinsamen Experimentieren.

Foto: Isabella Raupold

Mit Nuss-Nougat-Creme in den Mundwinkeln vom gemeinsamen Frühstück startet die fünfjährige Hannah an der ersten Station. „Ich will Seifenblasen machen“, strahlt sie. Die Seifenblasen-Dusche ist nur eine von zehn Wissensduschen, die gestern anlässlich des Tags der Forscher im Schloss Rheydt aufgebaut waren. „103 Kinder von drei Schulen und drei Tagesstätten sind heute zum gemeinsamen Forschen und Experimentieren zusammengekommen“, sagt Ursula Müller-Brackmann, Netzwerkkoordinatorin des Projekts „Winetzia“ (Wissenschaftsnetz in Aktion), das die Veranstaltung organisiert hat.

Das Ziel von Winetzia ist, die pädagogischen Fachkräfte dabei zu unterstützen, den Forschergeist von Mädchen und Jungen im Alter von drei bis zehn Jahren qualifiziert zu begleiten — so wie mit den Wissensduschen, für die jeweils ein Sonnenschirm mit Duschvorhang und Brausekopf aufgebaut wurden. Im Inneren konnte dann geforscht werden. „Es gibt zum Beispiel Experimente mit Strom und Energie, ein Kaleidoskop und Objekte aus Papier“, so Müller-Brackmann. Das Wichtigste dabei: Fast alles ist beispielsweise aus Verpackungsmüll selbst hergestellt. „Die Kinder können hier auch lernen, was man aus alltäglichen Dingen noch machen kann, wie man sie weiter gebrauchen kann.“ Zudem könnten sie Ideen sammeln und es zu Hause nachmachen, ergänzt die Pädagogin Julia Csernak, ebenfalls Teil des Teams von Winetzia.

Schon beim gemeinsamen Frühstück spielten Nachhaltigkeit und der bewusste Umgang mit Müll und Lebensmitteln eine wichtige Rolle. Anstatt massenweise Pappteller und Plastikbesteck zu verteilen, mussten die Kinder ihre Teller, Gläser und Besteck von zu Hause mitbringen. Außerdem waren sie dafür verantwortlich, süße Aufstriche sowie Käse und Wurst für alle mitzubringen. Brötchen, Obst und geschnittenes Gemüse gab es von Winetzia.

Neben den Experimentierstationen gab es noch eine besondere Aktion: einen Namenswettbewerb für das neue Maskottchen — einen Eisbären. „Der ist noch namenslos“, sagt Müller-Brackmann. Man habe sich aber bewusst für einen Eisbären entschieden, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. „Wir möchten, dass die Kinder auch ein Bewusstsein für die Natur und die Umwelt entwickeln.“

Den Kindern hat das gemeinsame Experimentieren Spaß gemacht. „Das ist viel besser als Schule“, sagt die siebenjährige Soraya. „Endlich müssen wir mal nicht nur lernen, sondern dürfen einfach mal Seifenblasen machen.“ Die Seifenblasen kommen auch bei Zoe gut an. „Die sind schön“, sagt sie. Und auch im Vorhinein hat die Fünfjährige schon ihren Forscherdrang unter Beweis gestellt: „Wir haben im Kindergarten schon mal schmutziges Wasser wieder sauber gemacht“, erzählt sie.