Kopfläuse: Blutsauger in den Haaren
Gesundheit: Alle Jahre wieder sorgen nach den Ferien Kopfläuse in Schulen und Kindergärten für Aufregung.
Mönchengladbach. Jonas kratzt sich, Anna auch - an Mönchengladbachs Schulen und Kindertagesstätten haben sich mal wieder ungebetene und unangenehme Gäste eingenistet. Die Kopfläuse haben Hochsaison. Mehr als 15 Schulen und Kitas sind bereits betroffen. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sind täglich im Einsatz.
Kinder, bei denen Läuse festgestellt wurden, müssen fürs Erste zu Hause bleiben, können die Einrichtungen aber direkt nach der ersten Behandlung wieder besuchen. "Kopflausbefall hat nichts mit fehlender Sauberkeit zu tun", betont Apotheker Manfred Lünzner, Pressesprecher der Apotheker in Mönchengladbach. "Auch auf einem bestens gepflegten Kopf fühlen sich die Insekten wohl und vermehren sich in raschem Tempo." Es müsse sich niemand wegen der Läuse schämen, wohl aber sein Möglichstes tun, die weitere Verbreitung zu verhindern.
Eltern sind verpflichtet, der Schule Mitteilung über den Befall zu machen. Kratzt sich ein Kind also häufig am Kopf oder sind in der Gruppe oder Klasse Läuse aufgetreten, sollte gründlich kontrolliert werden, am besten mit einem Nissenkamm. Am liebsten halten sich die Plagegeister hinter den Ohren, im Nacken und an den Schläfen auf. Mittel zur Läusebekämpfung als Emulsion, Shampoo oder Lösung helfen beim Kampf gegen die Plagegeister. Insbesondere die von den Kinderärzten verordneten Mittel seien sehr wirksam, versichert Apothekerin Birgit Nellen. Von Resistenzen, von denen Eltern immer wieder berichten, ist ihr nichts bekannt.
Da die Mittel nur gegen die Läuse selbst, nicht aber gegen die Eier wirken, muss zweimal im Abstand von acht bis zehn Tagen behandelt werden. Kleider, Bettwäsche und persönliche Gegenstände sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, warnt aber vor blindem Aktionismus. Desinfektionsmittel oder Insektizide seien nicht notwendig, sondern eher schädlich. Alles, was nicht waschbar ist, sollte für mindestens drei Tage in einen geschlossenen Plastikbeutel gepackt werden, um die Läuse auszuhungern. "Die Sachen drei Tage ins Gefrierfach zu legen, ist ebenfalls ein probates Mittel", rät Birgit Nellen.