Kokain-Fall: Unterschrift vom Minister fehlte

Gericht: Verdeckte Ermittler konnten nicht aussagen.

Mönchengladbach. Wegen der fehlenden Unterschrift des NRW-Innenministers ist es gestern nicht zu einer ungewöhnlichen Gerichtsverhandlung gegen zwei Angeklagte aus Afrika wegen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz gekommen. Geplant war, dass zwei verdeckte Ermittler der Polizei per Videokonferenz in einen Saal des Gladbacher Amtsgerichts geschaltet werden. Damit die Spezialisten der Drogenfahndung dabei nicht erkannt werden, sitzen sie hinter Milchglasscheiben, nur die Umrisse sind so zu erkennen. Auch die Stimmen werden verzerrt.

Der Verteidiger rügte, dass die für ein solches Verfahren nötige "Sperrerklärung" nicht vom höchsten Dienstherr der Zeugen unterzeichnet war, sprich von Innenminister Ingo Wolf. Nun soll, so ein Gerichtssprecher, der Verhandlungstermin mit dem beachtlichen technischen Aufwand in der kommenden Woche stattfinden. Die Angeklagten aus Nigeria und Sierra Leone sollen mit Kokain gehandelt haben. Ein Deal, an dem verdeckte Ermittler beteiligt waren, ist laut Anklage im Neuwerker Kastanienhof über die Bühne gegangen.