Freiwillige Feuerwehr: Aus einer Übung wird Ernst
Die Einsatzkräfte wollten nach getaner Arbeit schon zum Essen, da mussten sie zu einem realen Einsatz.
Mönchengladbach. Erst war es nicht wirklich ernst. "Die Übung ist angekündigt", macht Einsatzleiter Klaus Vieten klar, dass es es sich nicht um einen Ernstfall handelt. Die hundert Feuerwehrleute wissen, dass sie in Sachen Zivilschutz "Wasserversorgung über lange Wegstrecken" unter realen Bedingungen üben werden.
Eine aktuelle Vorgabe, denkt man an Griechenland. Allerdings: "Bei uns wäre so etwas relativ unwahrscheinlich - wir haben anderen Boden, ein anderes Klima, nur kleine Waldstücke", so Vieten. Um neun Uhr starteten die Feuerwehrleute ins Gelände. Kreisen mit drei Kilometer Schauchmaterial den imaginären Brand ein.
Gegen 10 Uhr ist die Aufgabe erledigt, entspannt stehen jeweils zwei Männer an einer Spritze. Einer steht schon mit dem großen Schlüssel am Hydranten, um ihn abzudrehen - die Einsatzkräfte wollen für heute Schluss machen.
In der Feldküche im Bereitschaftshaus in Woof fischt das Rote Kreuz schon die Nudeln aus dem Wasser in Wärmebehälter. "Eine halbe Stunde lang bleiben sie al dente", sagt der Koch. 20 Kilo haben sie verarbeitet, 20 Kilo Fleisch für das Gulasch, das schon fertig ist, die Biertischgarnituren sind gedeckt, alkoholfreie Getränke stehen drauf. Für 12 Uhr ist das Essen angesagt.
Doch plötzlich schallen Martinshörner: etwas zuviel Lärm um eine Übung. Der Weg wird frei gemacht, mit Vollgas fahren die Fahrzeuge vorbei. Rauch kommt von einem Dach in der Broicher Straße, Flammen schlagen heraus. Die Männer sind hektisch, rollen Schläuche, schleppen Material. Der Fahrer des Drehleiterfahrzeugs versucht, das Fahrzeug in die schmale Straße zu rangieren.
Bilanz des Dachstuhlbrands, dessen Ursache noch ungeklärt ist: eine unbewohnbare Doppelhaushälfte. Verletzt wurde niemand.