Kriminalität: Die Tricks der falschen Enkel
Die Polizei klärt über Maschen von Betrügern auf, die es auf alte Menschen abgesehen haben.
Mönchengladbach. "Die Betrüger kommen mit immer neuen Tricks und sie sind sehr überzeugend", erklärt Kriminalhauptkommissar Achim Deußen. "Alle, die ihnen zum Opfer fallen, haben immer geglaubt, das könne ihnen nicht passieren." Der Polizeibeamte informiert in der Begegnungsstätte Wickrath über Vorbeugung, richtiges Verhalten und die üblen Machenschaften Krimineller.
Der so genannte Enkeltrick ist allen bekannt, und so schütteln die meist älteren Teilnehmerinnen der Veranstaltung energisch den Kopf. Nein, darauf würden sie keinesfalls herein fallen. Aber der Kommissar warnt: "Bei diesem Trick geben sich die Betrüger am Telefon nicht nur als Enkel, sondern auch als Verwandte oder alte Freunde aus. Die Täter sind sehr clever."
Am Telefon wird dann eine Notlage geschildert und ein Bote angekündigt, der das Geld abholen soll. "Es hat aber auch schon Täter gegeben, die sich als Polizist ausgegeben haben und angeblich eine Geldübergabe fingieren wollten", erzählt Achim Deußen.
Er rät deshalb stets zur Vorsicht: "Rufen Sie immer die 110, wenn Sie Zweifel haben. Wir kommen lieber einmal zu oft als zu spät."
Auch vor "fahrenden Handwerkern", die für anscheinend wenig Geld Reparaturen anbieten, warnt der Kripo-Mann. Die Arbeiten seien meist völlig überteuert, erklärt er.
Viele Fragen haben die Anwesenden zum Thema Wohnungssicherheit.
"Einbrecher kommen in der Regel durch Fenster und Türen im Erdgeschoss", sagt der Experte, "und sie vermeiden möglichst die Konfrontation." Deshalb empfiehlt er, in der dunklen Jahreszeit im Haus Licht anzulassen. Bei verdächtigen Geräuschen im Haus rät er, ebenfalls die Konfrontation zu vermeiden und lieber direkt die "110" zu wählen.
Auch an der Wohnungstür sei stets Vorsicht angebracht, die Verwendung von Riegel, Kette oder Spion sinnvoll. "Denken Sie daran: Sie brauchen niemanden in die Wohnung zu lassen", betont Achim Deußen. "Lassen Sie sich die Dienstausweise zeigen, falls jemand von der NVV oder auch der Polizei vor der Tür steht. Und misstrauen Sie auch demjenigen, der nur schnell einen Zettel für den Nachbarn schreiben will und deshalb in Ihre Wohnung möchte." Es gibt eben keinen besseren Gehilfen des Betrügers als die Gutgläubigkeit des Opfers.