Kritik: Hunde müssen an der Leine bleiben

In Gladbach gibt es keine Freilaufflächen. Hundefreunde nennen das Tierquälerei. Der Stadt ist der Unterhalt schlicht zu teuer.

Mönchengladbach. Hundehalter haben es in Gladbach nicht leicht. Zumindest, wenn man WZ-Leser Bodo Venten glauben mag. Der beklagt sich über fehlende Freilaufflächen für seine Vierbeiner Bonny und Skipper. "In Krefeld gibt es acht Wiesen, auf denen die Hunde frei laufen können. In Düsseldorf sind es sogar 28. Gladbach hat dagegen gar keine", beklagt sich Venten.

Stadtsprecher Wolfgang Speen bestätigt, dass es keine ausgezeichneten Laufflächen für Hunde in der Stadt gibt. Und das soll laut Speen auch so bleiben. "Der Umweltausschuss hat schon im Sommer 2002 beschlossen, dass solche Wiesen nicht eingerichtet werden. Und es existieren keine Planungen, diesen Entschluss zu korrigieren."

Laut Stadtverwaltung sind es mehrere Gründe, warum die Stadt weiter auf Möglichkeiten zum Freilauf verzichten will. Wolfgang Speen: "Zum einen fallen Flächen, die für Hunde bereitstellen würden, für normale Besucher damit flach. Nicht jeder möchte schließlich auf einer Wiese sitzen, auf denen Hunde frei herumlaufen und ihr Geschäft erledigen."

Zum anderen könne sich eine Stadt wie Gladbach die Unterhaltung solcher Tobezonen schlicht und einfach nicht leisten. "Dazu ist kein Geld da. Die Wiesen müssen schließlich gereinigt werden, die Grünflächen gepflegt werden", so Speen.

Außerdem, so der Stadtsprecher, hätten Hundehalter doch ein wenig außerhalb der Innenstadt genügend Möglichkeit, ihre Tiere frei laufen zu lassen. "Auf Wirtschaftswegen, sprich Feldwegen, ist der Freilauf erlaubt."

Für Bodo Venten ist das nur eine unzureichende Lösung. Er spricht von erbosten Bauern, die freilaufende Hunde gar nicht gerne auf ihren Wegen sähen. Der Verzicht auf Freilaufflächen ist für Venten Tierquäerei: "Wer verhindert, dass sich Hunde im freien Spiel mit ihren Artgenosse sozialisieren, ist ein Tierquäler", sagt er an die Adresse der Stadt.