Mentorenprogramm fördert Hauptschüler erfolgreich

Ehrenamtler begleiteten Schüler der Hauptschule Dohr von der Klasse 7 bis zu ihrem Abschluss.

Mönchengladbach. Ein Projekt wird zum Programm, ein Programm zum Erfolg: Vor drei Jahren startete Gerd Meier auf ehrenamtlicher Basis das Mentorenprojekt „Sei dabei und schau nicht nur zu“. 14 Mentoren kümmerten sich in der Freizeit um 14 Siebtklässler.

Sie halfen bei den Hausaufgaben oder bei der Suche nach einem Praktikumsplatz, sie standen für Gespräche zur Verfügung oder gingen mit den Schülern ins Museum oder ein Eis essen.

Dieser enge und freundschaftliche Kontakt hat sich ausgezahlt. Die 14 Schüler verlassen jetzt die Schule: Drei, um an einer Gesamtschule das Abitur zu machen, die anderen mit konkreten Plänen für die Zukunft. „Ich beginne jetzt eine Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Angestellten“, sagt Gülsade. „Ich bin stolz auf meine Tochter“, ergänzt ihr Vater. „Ohne ihren Mentor hätte sie es nicht so weit gebracht.“

Auch die Pädagogen sind von dem Projekt überzeugt. „Die Noten wurden besser und gerade in der Persönlichkeitsentwicklung kann man sehen: Aus Kindern wurden gereifte Jugendliche, die sich nun auf ihren beruflichen und schulischen Weg freuen“, sagt Schulleiterin Annette Stephan von der GHS Dohr.

Das Mentorenprojekt wurde inzwischen auf drei weitere Hauptschulen übertragen. 60 Freiwillige kümmern sich um ebenso viele Schüler. Der Zeitaufwand ist dabei überschaubar. „Ungefähr zwei Stunden in der Woche reichen aus, um zwischen Mentor und Schüler eine gute Beziehung entstehen zu lassen“, erklärt Gerd Meier, der das Programm weiterhin ehrenamtlich betreut. Unter den Mentoren sind Studenten und Rentner, Selbstständige, Unternehmer und Führungskräfte aus den unterschiedlichsten Branchen. „Eine bunte, kreative und erfahrene Mischung“, sagt Meier. Der Unterstützerkreis für das Programm wächst stetig, und deshalb ist Meier froh, auch administrative Hilfe zu bekommen. Der Ausbildungsverbund Oerlikon Schlafhorst hilft schon, aber gerade in diesem Bereich ist viel zu tun. „Vielleicht findet sich ja noch ein Unternehmen, das auch administrativ unterstützt“, hofft Meier.