Oma gequält: Anklage gegen drei Täter?
Agnes W. hat zumindest keine materiellen Sorgen mehr.
<strong>Mönchengladbach. Agnes W., die zierliche kleine Rentnerin aus Speick, wurde im Sommer von einer zehnköpfigen Kinder- und Jugendbande tagelang in ihrer Wohnung an der Bahnstraße gequält und gedemütigt. Die Fünf- bis 19-Jährigen urinierten auf ihren Kopf, mischten Hundekot ins Essen, verbrannten ihren geliebten Käfigvogel und verwüsteten die Wohnung. Der Fall der inzwischen 81-Jährigen, immer noch traumatisierten und fast erblindeten Frau machte bundesweit Schlagzeilen. Wenige Monate später hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen "weitestgehend" abgeschlossen. Laut Oberstaatsanwaltschaft Peter Aldenhoff wurde gegen drei Jugendliche ermittelt. Die anderen sieben werden vom Gericht nicht bestraft. Sie sind unter 14 Jahre alt und damit strafunmündig.
Mit welchen Strafen die drei rechnen müssen, ließ Aldenhoff offen. Es könne auch sein, dass die Verfahren gegen sie eingestellt werden. Für eine abschließende Bewertung sei es noch zu früh, meint der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Die beiden angeblichen Anführer der "Terror-Kinder" von Speick, die Brüder Spresim (13) und Gentrit (12), wurden auf Anweisung des Familiengerichts in Heimen untergebracht. Das Gericht entzog den kosovo-albanischen Eltern L. das Sorgegerecht für ihre zwei Söhne.
Zumindest der materielle Schaden konnte weitestgehend behoben werden. Dank einiger Spenden - nicht nur aus Gladbach - und der Hilfe des Weißen Rings wurden neue Einrichtungsgegenstände gekauft. Agnes W., die kaum noch laufen kann, weinte vor Freude über die vielfältige Hilfe.