Prozess: Babysitter wegen Missbrauch angeklagt

Der 44-Jährige soll ein Geschwisterpaar belästigt haben.

Mönchengladbach. Er habe das Mädchen nicht unsittlich berührt, er habe es lediglich eingecremt. Das hat am Montag ein 44-jähriger Gladbacher ausgesagt, der sich wegen sexuellen Missbrauchs an einer Siebenjährigen und ihrem vierjährigen Bruder verantworten muss. Der Mann ist bereits wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft und hatte sich seit seiner Freilassung in diesem Jahr angeblich bewusst von Kindern ferngehalten.

Dennoch kam es dazu, dass er für eine Bekannte Babysitter-Dienste übernahm. Im April übernachteten die beiden Kinder sogar bei ihm. Kurz darauf zeigte ihn die Mutter bei der Polizei an. Sie hatte von einem Nachbarn von der Vergangenheit des 44-Jährigen erfahren und daraufhin mit ihrer Tochter gesprochen. Die Kleine hatte von Berührungen im Intimbereich erzählt. Auch der Bruder soll an diesem Abend im April bedrängt worden sein.

Das alles hatte das Mädchen auch einer Polizeibeamtin erzählt, ein Glaubwürdigkeitsgutachten stützt diese Aussage. Dennoch hat die Kleine ihre Vorwürfe am Montag nicht vor Gericht wiederholt. Sie sprach lediglich von einem "Geheimnis", das sie mit dem 44-Jährigen habe, und nicht ausplaudern dürfe.

Bei der morgigen Fortsetzung des Verfahrens sollen der Sachverständige und möglicherweise auch die Polizeibeamtin gehört werden. Der Angeklagte selbst hatte die Aussage in einem separaten Raum per Videoübertragung verfolgt. Er behauptet, der Nachbar sei eifersüchtig auf ihn gewesen und habe ihn deshalb bei der Mutter "schlecht gemacht". (Red)