Grundschulen: Schließungen vom Tisch

Stadt-Dezernent Gert Fischer hält die Anmeldungen der 46 Grundschulen für ausreichend. Fischer spricht von einer stabiler Situation.

<strong>Mönchengladbach. Der für Gladbachs insgesamt 46 Grundschulen zuständige Stadt-Dezernent Gert Fischer (CDU) geht nach einer ersten Bewertung der Anmeldezahlen für das Schuljahr 2008/2009 von einer "stabilen Grundschullandschaft" aus. Schulschließungen, wie jüngst vom für die Stadt arbeitenden Spargutachter Rödl+Partner sowie von der FDP ins Spiel gebracht, seien erst einmal kein Thema.

Die Schülerzahlen sinken weiter

Die Liberalen hatten zur Kostensenkung die zeitgleiche Auflösung der katholischen Grundschulen Damm, Broich, Meerkamp oder Giesenkirchen verlangt. Nach dem derzeitigen Stand registrierte Neuwerk-Damm 28 i-Dötze (Vorjahr 21), Meerkamp kommt auf 37 (Vorjahr 52), Giesenkirchen meldet 53 (51). Günhoven, ebenfalls eine kleine Dorfschule, erwartet 27, nach 31 im Vorjahr. Broich, im Verbund mit der katholischen Grundschule Will Sommer in Rheindahlen, nahm erst am Montag die Elternwünsche entgegen. Eintragungen sind auch Dienstag noch möglich. Folglich gibt es aus Broich noch keine Anmeldezahlen. Die CDU weist die FDP-Forderungen zurück, sagt aber auch: "Wir werden im Primarbereich auf Dauer Schulen aufgeben müssen, weil die Schülerzahlen sinken." Dieser Trend ist auch jetzt erkennbar. Wurden im vergangenen Jahr noch 2600 Jungen und Mädchen gemeldet, sind es fürs neue Schuljahr etwa 300 weniger. Für das im Sommer 2008 beginnende Schuljahr ließen die Erziehungsberechtigten bislang 1950 Knirpse vormerken. 350 Eltern haben ihre Kinder also noch nicht gemeldet. Neben Broich steht das Meldeergebnis für vier Grundschulen noch aus, sagte Fischer gestern.

Montessori muss wieder viele Kinder abweisen

Die Montessori-Schule wird auch im kommenden Jahr kleine Schülerinnen und Schüler abweisen müssen. Fischer nennt das einen "Überhang" von 40 Kindern. Zum laufenden Schuljahr 2007/2008 waren 154 Kids eingetragen worden. Auch damals gab es zahlreiche Ablehnungsbescheide, weil die "Montessori" nur maximal 120 aufnehmen darf. "Überzeichnungen" von jeweils bis zu acht Schülern gibt es auch an drei weiteren Grundschulen. Erstmals können die Eltern grundsätzlich "ihre" Schule auswählen. Gemeint: Die bisherigen Schulbezirke gibt es nicht mehr. Fischer und sein Schulteam um Amtsleiter Herbert Lauth haben herausgefunden, dass nicht allzu viele Eltern diese Wahlmöglichkeiten nutzten. Nach wie vor gefragt sei die "Grundschule um die Ecke", was für die i-Dötze kurze Schulwege bedeute.

Grundschul-ABC

Schulen: Insgesamt 46 im Stadtgebiet, darunter konfessionelle wie Gemeinschaftsgrundschulen.

Schüler: Zum Schuljahresbeginn 2007/2008 wurden 2600 Jungen und Mädchen eingetragen, in diesem Jahr sind es für das neue Schuljahr ab Mitte 2008 rund 300 weniger.

Montessori: Diese Grundschule ist seit Jahren populär. Das Angebot kann die Nachfrage nicht erfüllen. Auch fürs nächste Jahr werden Kinder abgewiesen - mehr als 40.