Reme-Areal wird zum Problemfall

Anwohner machen sich Sorgen über die Zukunft der Fläche. Konkrete Pläne gibt es noch nicht.

Im Februar starb ein 17-Jähriger auf dem Reme-Gelände — erstochen von einem Freund. Am vergangenen Wochenende war die Feuerwehr gleich dreimal auf dem Gelände im Einsatz — Brandstifter hatten gezündelt. Und immer wieder berichten Anwohner, dass sich lichtscheue Gestalten auf dem Areal herumtreiben. Seit die Briten, die auf den rund 135 000 Quadratmetern einst Kriegsgerät warteten und bis zu 1500 Menschen beschäftigten, 1992 die Hallen aufgegeben haben, hat es hier zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr gegeben.

Böse Erinnerungen werden wach an das Gelände an der Duvenstraße in Odenkirchen, wo lange die Mülforter Zeugdruckerei stand und vor sich hin rottete: Mehr als 30-mal musste die Feuerwehr hier Brände löschen. Erst als die Stadt das Areal erwarb und die Bauten abriss, ist hier Ruhe eingekehrt. Wird jetzt dafür das Reme-Gelände zum teuren Dauerbrenner? Denn die Einsätze der Feuerwehr zahlt letztendlich der Steuerzahler. Bei Großbränden kommen da schnell mehr als 2500 Euro pro Stunde zusammen.

Im Gegensatz zum Gelände der Mülforter Zeugdruckerei gibt es beim Reme-Areal einen erheblichen Unterschied. In Odenkirchen dauerte es Jahre, bis die Stadt endlich in den Besitz des Grundstücks kam und es inzwischen zu einem Gewerbegebiet umbaut. Reme gehört der Stadt seit 2010, nachdem sie es der Baufirma Jessen abgekauft hat. Seitdem wird es von der EWMG vermarktet: Zwar sind einige Gebäude vermietet, doch ein Großteil des Geländes ist Niemandsland.

Die EWMG hat auch einiges dafür getan, um das Grundstück zu sichern. Als es vor einigen Jahren mehrere Großbrände gab, ließ die städtische Tochter eine Halle mit Nebengebäuden abreißen.

Es gibt auch Zäune und Schwerpunktkontrollen durch Security-Kräfte. Wegen Größe und Beschaffenheit ist das Gelände aber nicht allumfassend zu bewachen. Es gab auch immer Pläne, das innerstädtische Grundstück neu zu nutzen. Bis jetzt konnte die EWMG aber noch keinen Vollzug melden.

Der Boden ist in Teilbereichen vermutlich verseucht, weil man es früher bei der Wartung etwa von Panzern nicht ganz so genau wie heute nahm und Öl und Benzin in den Boden drang. Derzeit laufen noch die Untersuchungen, wie umfangreich das Altlastenproblem ist und wie es behoben werden kann. „Wir rechnen schon bald mit einem Ergebnis“, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. Inzwischen wird über ein Wohngebiet nachgedacht.