Rettunsdienst muss immer mehr schwere Patienten transportieren

Die Zahl der Menschen mit weit über 100 Kilo steigt. Das stellt auch die Feuerwehr vor schwierige Fälle. Seit einem Jahr gibt es einen speziellen Rettungswagen.

Mönchengladbach. Unangenehm ist er meist, der Weg zum Arzt. Oft tut eh schon alles weh. Wer sitzt dann schon gerne lang in Wartezimmern mit der Aussicht auf eine womöglich schlimme Diagnose? Wenn dann noch alle doof gucken, weil die Haut puterrot oder das Schneuzen vielleicht ein bisschen laut ist, ist der Tag für manchen gelaufen.

Aber das ist nichts gegen den Weg zum Arzt, den besonders übergewichtige Menschen vor sich haben. Es geht zunächst um technischen Aufwand, um Geräte, deren Namen schon viel verraten: Schwerlastrettungswagen, Schwerlasttragen, Drehleitern, Kräne. Die Zahl der Menschen mit einem Körpergewicht weit über 100 Kilogramm, Menschen, die es nicht mehr mit eigener Kraft zum Arzt schaffen, steigt.

Adipöse Patienten heißen sie im Fachjargon. Wenn für sie eine Untersuchung außerhalb der eigenen vier Wände nötig wird oder ein Notfall vorliegt, sind bei der Feuerwehr die erwähnte Technik, Muskelkraft und - ganz wichtig - Einfühlungsvermögen gefragt.

Die Neugier nicht nur der Nachbarn sei erstaunlich. "Das Gaffer-Problem haben wir ja eh schon bei fast jedem Einsatz." Ein hundertprozentiger Blickschutz sei nicht möglich. Aber bei Transporten ins Krankenhaus versuche man beispielsweise bis in die Fahrzeughalle zu fahren.