Richtfest: „Der Schandfleck ist weg“
Der Rohbau auf dem Letzerich-Gelände steht. Im November soll alles fertig sein.
Mönchengladbach. Auch die eiskalten Temperaturen, der Nieselregen und eine umgestürzte Sitzbank konnten die gute Stimmung beim Richtfest des Geschäfts- und Bürogebäudes auf dem Letzerich-Gelände in Rheydt nicht trüben: "Endlich ist der Schandfleck beseitigt", spricht OB Norbert Bude (SPD) aus, was viele der 200 Gäste offenbar gedacht haben. Lange wurde darum gerungen, erinnet Bude an jahrelange Diskussionen über das brachliegende Areal. Das ist jetzt vorbei: In den nächsten Tagen werde auch die Bauleitplanung abgeschlossen. Viel bedeutender sei nun aber, dass das neue Gebäude "eine optische Bereicherung auf dem Weg in die Rheydter City" geworden ist.
Auch die etwa 150 Mitarbeiter der Arge, der Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung, können aufatmen. Sie sollen ab Mitte November ihre dringend benötigten neuen Büros in dem Bau beziehen können, verspricht Ute Pauly von der Bauplanung: "Es sieht alles danach aus, dass wir die vertraglich zugesicherte Übergabefrist einhalten können."
Insgesamt wurden bislang 260 Tonnen Stahl für das 18 Meter hohe und 81 Meter lange Gebäude verbaut, das eine Gesamtnutzfläche von 22 000 Quadratmetern besitzt. Besonders stolz sind die Planer auf die farbliche Gestaltung der Außenfassade: "Wir haben damit eine Adresse in Rheydt geschaffen", so Joachim Bücker von der Baugesellschaft H. & J. Jessen nicht ohne Stolz über die farbliche Mixtur aus warmen Pastelltönen und dezentem Blau. "Das Gebäude spiegelt den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts wider."
Neben der so genannten Arge wird der Groß-Komplex - er soll rund 20 Millionen Euro kosten - auch einem SB-Warenhaus Platz bieten. Real wird bekanntlich sein Warenhaus an der Hauptstraße aufgeben und im Neubau etwa 5000 Quadratmeter nutzen.
Freuen dürfen sich jedenfalls die Besucher des Theaters in Rheydt: Die rund 150 Parkplätze, die tagsüber den Supermarkt-Kunden zur Verfügung stehen, sollen abends von den Gästen des Theaters genutzt werden können.
Für Rolf Besten, den Gladbacher CDU-Fraktionschef, ist das Projekt ein Zeichen, dass es "mit Rheydt weiter vorwärts" geht: "Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit und gehen von hier aus ins Rheydter Zentrum, sie werden feststellen, dass sich hier einiges getan hat."