Schulsanitätstag: Die jungen Helfer im Notfall
Beim Schulsanitätstag in Neuwerk wurden die besten Ersthelfer der Region gesucht.
Mönchengladbach., "Hilfe, kommt schnell, meine Freundin bekommt keine Luft mehr", werden Bianca und Moritz herbeigerufen. Ein Mädchen ist auf dem Boden zusammengesunken und ringt nach Luft. Die beiden Schulsanitäter sind sofort zur Stelle.
Ihr Freund habe gerade per SMS mit ihr Schluss gemacht, erfahren die Nothelfer von der Freundin. Mit einer Tüte sorgt Bianca dafür, dass die Hyperventilierende wieder Luft bekommt: "Einatmen, ausatmen", unterstützt die Schülerin ihre Patientin mit ruhiger Stimme.
Moritz hat schon die Notrufnummer angerufen und kümmert sich um die aufgeregte Freundin, die angefangen hat zu weinen. Für Biancas und Moritz’ Hilfseinsatz gibt es anschließend viel Lob: "Ihr habt versucht zu beruhigen, das war sehr gut".
Doch das Jurymitglied vom Deutschen Roten Kreuz erklärt auch, was Bianca und Moritz noch besser machen könnten. Die beiden Schulsanitäter von der Erich-Kästner-Gesamtschule sind aus Duisburg zum regionalen Schulsanitätstag des DRK-Landesverbands Nordrhein nach Mönchengladbach gekommen.
Insgesamt 15 Gruppen mit rund 100 Nachwuchssanitätern aus den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf bewerben sich an diesem Samstag um den Preis der sechs besten Teams. Die dürfen Anfang Juli zum Gesamtsiegertreffen nach Bad Münstereifel.
In der Hauptschule Neuwerk und im ganzen Stadtteil sind insgesamt 15 Erste-Hilfe-Parcours mit realistisch nachgestellten Unfallsituationen aufgebaut. Die Teilnehmer treffen etwa auf einen Herzinfarktpatienten und einen Ohnmächtigen, der mit Strom in Kontakt gekommen ist.
Bei fünf Stationen des Parcours steht besonders der Spaßcharakter im Vordergrund. Neben Gedichte schreiben müssen die Teilnehmer etwa auch Nahrungsmittel erschmecken.
Bewertet wird hier unter anderem, wie gut die Gruppe zusammenarbeitet. Beim Wettbewerb der Schulsanitäter-Teams gehe es um "Begegnungen mit anderen" und "die Bestätigung, dass ich die Erste Hilfe drauf habe", sagt Maik Kühn, Fachreferent Schularbeit im DRK-Landesverband Nordrhein.
Außerdem können die Schüler zwischen zwölf und 17Jahren ihr Erste-Hilfe-Wissen auffrischen: "Uns geht es nicht ums Gewinnen, sondern darum, etwas dazuzulernen", erklärt Bianca.
Ihre Lehrerin Andrea Last tritt zum fünften Mal mit einer Gruppe ihrer Schule beim Wettbewerb an: "Es ist hier für die Schulsanitäter einfach eine viel realistischere Erfahrung, als wenn sie zuhause in der AG üben", so die Duisburger Pädagogin.