Schwimmen und Rocken im Freibad

Tonnenweise Technik für ein gelungenes Konzert im Volksgarten.

Mönchengladbach. Es ist Nachmittag. Der Himmel ist bedeckt, von Badegästen im Freibad Volksgarten keine Spur. Stattdessen stehen Lastwagen auf dem Gelände, jede Menge Bauteile liegen herum. Sieben Männer haben alle Hände voll zu tun, Aluminiummasten und Eisenplatten zu schleppen.

Bein für Bein schrauben sie an den einzelnen Podeste, ehe sie alle 64 miteinander verbinden können. Bis Samstag muss sie stehen, die 20 Meter lange Bühne. Dann startet im Volksbad das "Sinalco Coverband Festival 2008".

Doch bevor die Musikgruppen loslegen können, sind sie am Zug: Die Bühnenbauer, in der Rock- und Popwelt "Roadies" genannt. Die sieben Männer mit Handschuhen und schwarzen T-Shirts arbeiten für eine Dormagener Firma. Der Aufbau einer Konzertbühne ist Routine für sie.

"Im Sommer machen wir das oft mehrmals in einer Woche", sagt Chef-Roadie Oliver Schmitz. Die Bühnenbauer sind ein eingespieltes Team. Jeder Handgriff sitzt. Während einer das Sicherheitsgeländer an die Rückseite der Bühne schraubt, zurrt ein anderer die Stahlseile fest, die das Dach vor Windböen sichern sollen.

Die Stimmung unter den Arbeitern ist gut: Mit Zigaretten im Mundwinkel hantieren sie mit den Bauteilen herum, als wären es Lego-Spielsteine. Dabei ist ihre Arbeit ein echter Knochenjob. "Bis zu acht Stunden dauert es, ehe Bühne und Dachgerüst sicher stehen. Lichter und Lautsprecher werden erst einen Tag vor Konzertbeginn angebracht", so Schmitz. Wenn die Roadies fertig sind, haben sie zehn Tonnen Technik und Scheinwerfer für 110.000 Watt Licht montiert. Das ist nötig, um ein gelungenes Konzert zu garantieren.

Das soll im Freibad Volksgarten morgen zahlreiche Besucher begeistern. Das "Coverband Festival" ist erstmals in Mönchengladbach zu Gast. Fünf Bands zeigen ihr Können. Die Gruppen "Stixx", "Rhein Adams" und "Superdream - A tribute to Supertramp" kommen aus dem Rheinland, aus dem Norden reisen "Dire Strats" (Bremen) und "Robbie and the Williams" (Hamburg) in die Vitusstadt.

"Es ist ein besonderes Open-Air-Konzert. Die Besucher können zur Musik feiern und gleichzeitig das letzte Mal in dieser Freibadsaison schwimmen", sagt Schmitz.

Konzert-Routinier Schmitz weiß schon jetzt: Wenn Musiker und Zuschauer längst im Bett schlummern, geht für ihn und seine Jungs das Schuften wieder los. Noch in derselben Nacht müssen die Einzelteile der Bühne abgebaut und zum nächsten Event gebracht werden. Dann heißt es wieder: Tonneweise Technik schleppen